Wer von euch hat schon mal daran gedacht sich das Leben zu nehmen? Ich, ja! Das war vor langer, langer Zeit. Ich stand eine ganze Nacht auf der Eisenbahnbrücke, die von den drei Weihern aus rüber nach St. Gallen ging. Überlegte mir ernsthaft zu springen und dass, wegen einer nichterfüllten Liebe! Ich kann es also nachvollziehen, wenn es einem Menschen zuviel wird, das Leben!
Wie kommen einem solche Gedanken? Ich glaube derjenige, der sich das Leben nehmen will, sieht einfach keinen anderen Ausweg mehr. In der heutigen Zeit, wo die Vereinsamung immer mehr zunimmt, ja da können solche Gedanken entstehen. Denn ein Gedanke zieht den nächsten heran!
Einmal gefangen in diesem Gedankenkarusell wird es echt schwierig, sich da wieder heraus zu manövrieren. Doch es ist möglich! Wie gesagt, acht Minuten zuhören erwecken beim Anderen schon bessere Gefühle.
Was für mich sehr wichtig ist, dass es oft Menschen gibt, die dann Schuldgefühle entwickeln oder die Gesellschaft schafft diese Schuldgefühle. Wie bei meiner Arbeitskollegin, als sich der Mann vor einen Zug geworfen hat. Sie stand alleine an der Beerdigung, etwas Abseits von allen. Was ja auch wie eine Schuld aussieht. Keiner stand neben ihr! Nicht einmal ihre drei Kinder! Da überquerte ich den Kiesplatz und stellte mich neben sie!
Für den Menschen, der dann weiter leben muss, ist es immer sehr, sehr schwierig. Keiner sollte da alleine sein. Etwas Zuwendung tut dann sehr gut.
Aufmerksam durchs Leben gehen, das ist das Wichtigste. Nachfragen, wenn man das Gefühl hat, da stimmt was nicht. Und wenn man das alles tut, keine Schuldgefühle entwickeln. Denn der Mensch der sich dafür entscheidet, zu gehen, hat immer, von ihm aus gesehen, gute Gründe es zu tun.
Oft geht eine Depression voran. Nur noch schwarz sehen. Sich an nichts mehr freuen können. Und vor allem, sich selber nicht leiden können. Keine Selbstliebe, die entstanden ist, sondern oft Selbsthass. Und wie immer ist es sehr schwer, Hilfe anzunehmen! Denn in diesem Zustand braucht jeder Mensch Hilfe, ausnahmslos.
Ich hatte in meinem bisherigen Leben schon des Öfteren Gespräche mit Menschen die sich umbringen wollten. Ein Apell, ich will mich umbringen, empfinde ich als einen letzten Hilfeschrei, auf den man reagieren sollte. Denn oft tun es die Menschen die davon sprechen dann doch nicht. Ich nehme es jedoch ernst, wenn mir jemand das sagt und frage nach. Hacke nach, wie es denn gemacht werden soll? Was denn gerade so schwierig ist? Eben Zuwendung. Doch im Endeffekt muss jeder Mensch dann sein Leben selber leben!
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