Titelbild…meine Stubendecke
Also da bin ich doch gestern zwei Stunden Velo gefahren und nun schaut euch den heutigen Tag an! Grau in grau und ziemlichkeit kalt ist es da draußen! Also heute wieder kein Velo fahren.
Jeden Tag werden uns so viele Minuten und Stunden geschenkt, die wir einfach leben dürfen. Doch auch für mich, obwohl ich sicher näher dem Tod stehe als jüngere, statistisch gesehen, nehme es auch noch als selbstverständlich, dass der Tag beginnt und ich ihn einfach lebe.
Und ohne mein zu tun geht der Tag weiter und weiter. Die Stunden verrinnen und auf einmal ist es dann wieder Abend. Habe ich heute etwas Bedeutendes getan? Nein, dem ist nicht so! Ich habe einfach für mich gelebt, dass ist alles.
Obwohl es draußen ziemlich kalt ist habe ich gesehen, dass meine Rhabarbern schon ein Stück gewachsen sind. Das Schönste was es im Frühling gibt, ist einfach das Aufblühen und Aufwachen der Pflanzen, die wir rund ums Haus haben. Und ich natürlich auch im Wintergarten. Den der Granatapfelbaum hat auch schon angefangen, zarte, hellgrüne Blättchen zu produzieren. Jetzt wird es sich zeigen, welche Pflanzen den Winter überlebt haben.
Da sitze ich nun in meiner Stube und schaue mich um. Vertrautes erfasst mein Blick. Fotos von meinen Kindern und Enkeln. Souvenirs von diesem oder jenem Ort oder auch von diesem oder jenem Menschen. Alles vergänglich!
Der weisse Tiger an der Wand hat immer noch die ganze Stube im Blick. Das Bügelbrett wartet noch, dass ich es benutzen werde, was heute sicherlich der Fall sein wird. Das Klavier steht sehr verwaist da, denn ich habe doch schon länger nicht mehr geübt.
Mein Tisch, auf dem wie fast immer verschiedene Sachen liegen, steht auch und wartet. Diesen Tisch haben meine Eltern als erstes gekauft, als sie zu Geld gekommen sind. Sie hatten gar nichts, als sie zusammen angefangene haben. Sie mussten heiraten, da mein Bruder ja schon unterwegs war. Zu jener Zeit war Katholisch und Reformiert noch zwei ganz verschiedene Welten. Und da meine Mutter evangelisch war und Vater katholisch, ist keiner der Eltern an die Hochzeit gekommen. Sie heirateten nur mit den Trauzeugen, zu viert.
Die Welt hat sich da gewandelt. Heute würde doch niemand mehr wegen katholisch oder reformiert irgendetwas sagen. Oft sogar gibt es Messen, die für beide Religionen gelten. Ja die Welt verändert sich sehr!
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