So, mein Zeh hat mich ausgebremst. Heute kein wandern. Deshalb sitze ich jetzt in der Mittelstation und gönne mir ein Mittagessen.

Ach, heute fällt mir das entscheiden schwer. Mittagsmenue hat Kartoffelstock, mh, das mag ich doch so sehr… doch Schweinefleisch? Ich frage nach, kann das Menu auch ohne Fleisch haben. Ja kann ich! Hatte zwar schon Röst bestellt mit Salat, bevor ich nachfragte. Ich schwenke also um. Gut, nun hab ich jedoch keinen Salat dabei, also rufe ich die Kellnerin nochmals und bestelle noch einen gemischten Salat. Schon wieder entscheiden, welche Sauce! Unglaublich wieviele Entscheidungen wir Tagtäglich so machen! Es hat sich gelohnt, der Salat ist alles frisch, Rüebli, Runden, Sellerie, grüner und Mais. So fein wars!
Auf der Wiese neben an weiden Kühe. Das Glockengebimmel hallt in den Tag hinein. Das gebrumme der Gondelbahn klingt mir in den Ohren. Ein bisschen Wind kommt auf. Bin auf ca 1600m Höhe. Merke die Bergluft auch hier. Berge, jedesmal wenn ich in den Bergen bin denke ich, ich möchte mehr gehen. Doch dann wieder daheim, gerät dies in Vergessenheit.
Also wenn ich so überlege, mir geht es super. Zwar kann ich weniger laufen, doch hier oben sitzen ist auch schön und ich weiss ja, es wird sich wieder ändern.
Ausgebremst, naja ich denke, dass passiert fast jedem Menschen in seinem Leben einmal. Meist passiert dies durch einen Unfall oder eine Krankheit. Damit wird man ausgebremst. Entweder komplett oder nur ein wenig.
Was tun, wenn man ausgebremst wird? Auf jeden Fall die innere Einstellung ändern. Denn es ist ja eh nicht zu ändern. Warum also hadern damit? Und dann finde ich es sehr wichtig zu wissen, es heilt wieder! Das ist für mich das Allerwichtigste! Denn mit dem Wissen, es heilt wieder, es geht einfach nur eine Zeit, lässt es sich gut ertragen, finde ich.
Mein letztes größeres Ausbremsen war der Unfall mit der Vespa, wo ich angefahren worden bin. Ich bin korrekt gefahren, doch auf zwei Rädern zieht man immer den kürzeren, egal ob vorschriftgemäss gefahren wird. Da lag ich ja eine Woche im Spital und noch vier Wochen daheim. Doch damals fiel es mir sehr leicht, nur zu liegen. Mein Kopf hatte größeren Schaden erlitten und erturg fast keine Ablenkung. Das Einzige was ich gut konnte war, Hörbücher hören. Denn auch das Lesen viel mir schwer. Und heute, heute ist ja diese Zeit vorbei, lange vorbei und es geht mir gut. Nur mein Zeh randaliert etwas. Vielleicht waren die gut zwei Stunden laufen auf diesem so unebenen Weg, echt zuviel? Nein, es war definitiv zu viel, doch im nachhinein trotzdem wunderschön.
Ach ich hatte im September einiges vor, alles weg, mein Zeh war wichtiger! Je nu, es ist nun mal so. Dafür komme ich heute zu einem so feinen Mittagessen. Was will ich mehr?
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