Titelbild: ja in der Gegend wo ich gerade bin gibt es zwei Wolfsrudel.
Das Navi geleitet mich sicher durch die vielen kleinen Straßen nach Ramholz. Das Schloss hier ist wunderbar erhalten. Ganz viele Gebäude stehen noch so wie sie waren. Ich kann mir sehr lebhaft vorstellen, wie das Leben hier pulsierte. Mägde und Knechte hatten ihre Unterkünfte. Stallungen für die Pferde und ein riesengrosser Park. Gebäude mit ganz verschnörkelten Verzierungen und wunderschönen Fenstern.

Das Wappen und die Jahreszahl 1893 stehen an einem Haus wo schon der Efeu rot gefärbt über die Wände wuchert.
Stille umgibt mich. Ich bin heute der einzige Besucher und die Wolken am Himmel verdichten sich. Schon ist der eine oder andere Regentropfen gefallen, doch ich weiss, es kommt erst regnen wenn ich wieder im Auto bin.

Zwei Löwen stützen den kleinen Turm der oben eine Krone trägt. Am Gebäude steht auch, erbaut 1893 von Hugo Rudolf Freiherrn von Stumm. Doch ganz ursprünglich, die ersten Aufzeichnungen beginnen 1501. Über die Dachrinnen sehe ich wie die Wolken sich bewegen. Die Fenster sind ganz klein gehalten. Ein Fenster besteht aus neun kleinen Fenstern. Alle zusammen in einem Rahmen gehalten und wie üblich bei den Burgen, die rotweiss gestreiften Fensterläden. Es sieht so aus, als ob hier noch jemand wohnen würde, denn es gibt Vorhänge an den unteren Fenstern, Bänke die draußen stehen und Blumen die gegossen werden müssen.

Hier sieht man ganz gut die schwarzen Backsteine mit denen gearbeitet worden ist.

Hier noch die Andeutung eines Burggrabens mit den Brücken über dem Wasser. Doch es sieht ziemlich baufällig aus und auch beim Gebäude sind die Scheiben eingeschlagen. Doch trotzdem, alles noch sehr gut erhalten. Wenn ich mir vorstelle, dass ihn so einem Schloss einfach nur eine Familie gewohnt hat!
Durch ein rostiges Gittertor, dass gerade so weit offen ist, dass ich durchgehen kann, spaziere ich nun dem Schlosspark von aussen entlang dem Gitter, nach, dass den Park umgibt. Wie alle Schlösser von damals hart auch Schloss Ramholz einen wunderschönen Park rund um das Schloss. Mit alten Bäumen, gepflegtem Rasen und Wegen auf den man gehen kann.

Hinter den Bäumen, verdeckt, mit roten Efeu überwuchert, sieht man noch etwas vom Schloss. Aus der Perspektive sieht es verwunschen aus. So als könnte es ein Geheimnis haben. Ruhig steht das Schloss hier in diesem Park es hat sicher schon sehr viel erlebt und doch, es steht da und wartet immer noch, auf das was als Nächstes kommt im Leben, in vollkommener Ruhe.

Vereinzelte Blüten noch an den Kletterrosen zeigen, der Herbst ist gekommen. Die Blätter der Kastanienbäume sind verfärbt und gelbe Blätter säumen den Weg, so dass man wirklich merkt, der Herbst ist da.
Ich finde es sehr faszinierend wie man früher gebaut hat, mit diesen vielen verschnörkelten Erkern. Da gibt es keine gerade langweilige Fassade! Das Schloss bietet mehr! Ich überlege, wie denn so ein Riesenkasten geheizt wurde? ist mir natürlich schleierhaft, doch vielleicht waren die Menschen von damals mehr abgehärteter als heute.

Nun sitze ich unter der Friedenseiche die 1871, zum Ende des deutsch-französischen Krieges gepflanzt worden ist. Der Baum ist nun heute mehr wie hundertfünfzig Jahre alt und er sieht sehr gesund aus. Seine Äste ragen weit ausholend in den Himmel hinauf.

So beende ich meinen Aufflug unter der Friedenseiche. Fahre dann wieder zurück nach Kalbach, genieße noch den Rest des Tages und morgen geht es dann wieder nach Hause.
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