UNFALL

Von einer Sekunde auf die Andere ist das Leben verändert. Ein Unfall greift unweigerlich ins Leben ein.. Natürlich, je nachdem wie groß oder wie stark er ist.

Ich durfte in meinem Leben schon mehrere Unfälle erleben, schwere und leichtere. Doch jedes Mal, wenn ein Unfall passiert ist, hat es mich vom Leben wegkatapultiert! Der schlimmste Unfall, der mich für ein halbes Jahr ruhig stellte, war der Reitunfall, bei dem ich mir einen Knochen in der Schulter zertrümmert habe und das Schlüsselbein dazu noch gebrochen habe. Der Arzt hat mir genau erklärt was er bei der OP machen wird und dann hat er geöffnet, Knochensplitter entfernt und wieder zugenäht. Es war kein Knochen mehr da, an dem er die Platte hätte befestigen können. Bis heute fehlt da etwas Knochen! Und lauf den Ärzten wäre mein rechter Arm schon längst steif. (Darum glaube ich nicht alles was Ärzte sagen!) Doch ich kann ihn immer noch hochheben und das nur, weil ich immer und immer wieder Übungen damit gemacht habe! Seit ich Aikido mache geht es noch besser. Bei gewissen Aikido Technicken kann ich ihn zuwenig hoch heben, da merke ich es noch.

Manchmal habe ich mich auch gefragt warum denn ein Unfall passiert. Und oft ist es der Fall, man will Zeit sparen. Man hat so viele Gedanken im Kopf und ist unachtsam. Man ist nicht im Jetzt.

Doch wie ist es denn mit den Unfällen die passieren und man selber zu hundert% unschuldig ist? Wie geht man damit um? Kann man dem Anderen verzeihen?

Auf jeden Fall setzt ein Unfall einen Schlussstrich unter dem was war. Denn dann zählt ja nur noch der Moment. Das wunderschöne an einem Unfall ist, dass man weiss es geht vorüber und es heilt wieder. (Also in vielen Fällen.) Anders als bei einer Krankheit.

Wenn ich nun in meinen kleinen Unfall vom Freitag etwas hineininterpretieren möchte, dann würde ich sagen, ich habe Angst vor der Aikidorpüfung. Angst sie nicht zu bestehen! Und vielleicht hat mein Unterbewusstsein mir deshalb den Unfall verschafft, damit ich sie nicht machen muss. Denn im Moment kann ich ja nicht trainieren. Das sie nur so Gedanken die mir durch den kopf gehen lasse. Doch ich sage meinem inneren Kind, ich schaffe das!

Doch durch einen Unfall wird man oft nachdenklich. Meist wenn ein Unfall passiert, hat man auch sehr viel Zeit mit sich selber. Da kommt es schon zu Gedanken über das Leben oder den Sinn des Lebens oder ob das Leben das ich gerade lebe richtig ist? Einfach Gedanken. Die Meisten von denen werden keine Antwort bekommen, doch vielleicht der Eine oder Andere schon?

Was ich jedes Mal wenn ich einen Unfall erlebt habe sehr erfreulich erlebte, war die Hilfsbereitschaft der Menschen. Es zeigt mir, der Mensch ist im Grunde genommen gut.

Als ich mein Schlüsselbein gebrochen habe und da auf der Straße lag, dass Blut aus dem Kopf tropfte, hat sofort eine Frau angehalten und sie hat mich dann auch in den Spital gefahren, weil ich ja mit dem Velo war. Ich habe diese Frau nie mehr gesehen. Doch die Hilfsbereitschaft war da. Und das finde ich eine sehr, sehr schönes sache.

Deshalb bin ich sehr davon überzeugt, auch heute noch, jeder Mensch hat viel Gutes in sich!