Wie immer, wenn ich am Morgen etwas vorhabe kann ich kaum einschlafen. Der Schlaf bleibt einfach fern! Ist halt noch ein Überbleibsel von meiner Krankheit 2021.
Ok, der Wecker hat geklingelt und ich stehe mit ach und krach auf. Hunde bringen, Velo packen und los. Es ist angenehm warm und der Luft, die durch meine Haare bläst, belebt mich, ich wache auf! Jetzt geht es mir gut. Ich passiere das Kieswerk und dann, oje, ein Baum ist quer über die ganze Strasse umgestürzt. Er versperrt die ganze Fahrbahn. Ich fahre näher hin und denke, dass krieg ich schon hin! Ich packe das Lenkrad und hebe es auf den Stamm. Da steht doch tatsächlich, auf der anderen Seite eine Frau…warten sie, ich helfe ihnen… Was sie denn auch tut. Gemeinsam schaffen wir es leicht. Eben ein miteinander im Leben tut gut! Manchmal haben eben weisse Haare auch Vorteile.
Ich komme früh beim Bahnhof an, so dass ich für uns vier noch Gipfeli kaufen kann. Der Bus ist früh dran. Ein Doppelstöcker. Vom Bahnhof aus fahren wir dann mit dem Car los. Wir sitzen zu viert, mit einem Tisch in der Mitte, quasseln und genießen es.
In Realp kommen wir um 12 Uhr an. Mittagessen steht bereit. Diverse Grilladen und neun verschiedene Salate dazu. Nun warten auf den Zug. Nach dem Essen schlendre ich etwas herum. Steige in die dort stehenden, renovierten Wagen.
Dann setze mich auf dem Bahnsteig auf eine Bank. Ein Schaffner kommt vorbei und trägt einen Karton mit Gläser, die er neben mit auf einer Tonne hinstellt. Ich mache so aus Spaß… ah gibt etwas zu Trinken ihm Zug… Er antwortet.. nein, das ist nur für die erste Klasse. Ich sage darauf…ok, dann setz ich mich in die erste Klasse…Nein, so geht das nicht… und wie kommt man denn in die erste Klasse?… er sagt… sie müssen ein Upgrade machen, das kostet Vierzig Franken mehr. ..Gut, dass mache ich, wo denn! Er meint drinnen. Sofort suche ich meine drei Kumpanen auf und frage ob sie mit dabei sind und sie sind wirklich alle mit dabei. Somit zahlen wir unseren Aufpreis und dürfen nun erste Klasse fahren. Das heißt, wir haben nur drei Plätze auf einer Seite statt vier. Ganz bequeme Sitze, wie Sofas bezogen. Also viiiel Platz! Kurze Zeit später kommt der Schaffner und bringt jedem ein Glas, das er mit Weißwein oder Orangensaft füllt und immer wieder nachfüllt! Kurz bevor die Fahrt dann zu Ende ist bekommen wir alle noch einen Kalender für 2025.
Ich spule zurück. Ich bin am warten auf den Zug mit dem Upgrade Ticket in der Hand. Ich höre in der Ferne etwas, ja das könnte sie sein, die Dampflokomotive. Und wirklich, da taucht der schwarze Klotz auf Rädern auf, indem er auf das andere Gleis fährt um die Wagons anzuhängen..
Ich höre das typische, sch…sch…sch und eine Dampfwolkke umhüllt den Zug. Die Waggons werden angehängt und der Zug fährt mit viel Schaufen, prusten, Dampf ablassen los!
Ich fühle mich in den wilden Westen zurückversetzt, bei diesem sch…sch…sch! Ich sehe förmlich das Western Dorf vor mir. Die Damen in ihren Kleidern, die Männer mit den Coboy Hüten! Für einen Moment versetzt mich der Anblich der Dampflokomotive zurück in den wilden Westen.
Dann kommt er wieder zurück und wir steigen ein,.so gemütlich. Ich darf auch auf der Plattform mitfahren. Wieder wie im Westen, damals! Ich kann es gerade vor mir sehen!
Wir fahren. Es ist etwas Schwierig zu trinken. Denn der Zug ruckelt stark. Ich öffne das Fenster und schaue nach vorne. Dampf hüllt den vorderen Wagen ein. Wir fahren fast Schritttempo aufwärts. Die Gegend läuft wie Zeitlupe an mir vorbei, so langsam fahren wir. Ich sitze auf dem quasi Sofa, lasse mich rückeln, schaue aus dem Fenster und träume! Träume wie es damals war, kann es fast fühlen wie es damals war! Dann stehe ich auf und schaue zum Fenster hinaus.
Was für eine riesen Freude es ist mit diesem Zug zu fahren! Unglaublich toll! Ich wollte ja seit zwei Jahren dahin, nun darf ich es erleben. In den Tunnels müssen wir Fenster und Türen schließen, damit keine Glut hinein geweht wird. Sowieso, beim offenen Fenster, den Kopf draussen, spürt man schon Glutstückchen die durch die Luft schwirren.
Erstes Halt, die Lock braucht Wasser. War echt steil bis hierhin. Dann tuckern wir weiter. Wir sind fast zwei Stunden unterwegs, dann heisst es Abschied nehmen. Der Carschauffeur erwartet uns schon.
Nun fahren wir über den Grimsel und Brüning wieder heim. Schön wars! Echt schön
Innerhalb von zwei Minuten, Nebel und Regen!
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