Was ich noch vergessen habe, gestern…als ich das Wasser in der Badewanne einliess hatte ich die glorreiche Idee, das Wasser mit der Brause einzulassen. Gedacht, getan. Ich drehe mich um, will das Badezimmer verlassen, die Brause dreht sich und spritzt voll in meine Richtung und an die Wand. Autsch, bin etwas nass geworden bevor ich überhaupt baden gehe!

Heute ist ein erledigen Tag. Muss mit Sunrise was abklären, mit meiner Krankenkasse Tarife besprechen und neues E.Banking einrichten. Auf die Gemeinde und Post aufgeben. Ja das braucht Zeit. Doch ich habe ja Zeit. Bin jetzt Rentnerin und habe Zeit. Alle fragen mich ganz erstaunt, was du hast Zeit? Jeder Rentner oder jede Rentnerin hat doch keine Zeit? Ist ein Phänomen für mich, denn ich höre das wirklich oft und auch eine gute Freundin von mir die schon länger pensioniert ist hat auch kaum Zeit.

Warum hat ein Mensch kaum Zeit? Ich war immer der Überzeugung, für das was man selber wirklich will findet man immer Zeit. Meine Überzeugung und auch meine Lebensart. Ich hatte schon, als ich noch arbeitete oft viel Zeit. Und doch habe ich auch sehr viel gemacht und war viel unterwegs. Ich habe da so eine Theorie, denn es ist für mich Gesellschaftlich so, keine Zeit zu haben, ich bin begehrt. Ich erinnere mich in Skagen beim Musik hören fragte mich mein Gegenüber: „Was arbeitest du?“ und ich antwortete „Nichts mehr!“ er lachte hell auf und sagte dann; „Falsche Frage! Was hast du gearbeitet?“ Ist es denn nur Arbeit wenn man dafür bezahlt wird? Manchmal kommt es bei mir so rüber, ah du arbeitest nicht? Und doch denke ich, jeder Mensch tut was. Meistens wenn man viel davon hat wird der Wert weniger. Zum Beispiel eben Zeit haben. Zeit für die täglichen Übungen, die dann doch weniger jeden Tag gemacht werden. Zeit für sich alleine. Irgendwann hat man genug Zeit für sich alleine gehabt. Und dann ist ja noch die Zeit des Alterns. Jede Stunde, jede Minute ja jede Sekunde werden wir älter. Meine Mutter ist dieses Jahr 90zig geworden. Sie liegt viel im Bett, sie ist hoch dement, kennt mich kaum noch. Wie wird wohl bei ihr die Zeit empfunden. Jeder Tag bringt ihr sozusagen den selben Ablauf. Heute nun hat die Gemeinde alle ab 85 zig zu einem zViere eingeladen. Ich werde mit meiner Mutter da hin gehen am Nachmittag. Ich merke bei mir, soviel Zeit in Aussicht zu haben bewirkt, dass ich verschiebe. Kann ich ja auch noch morgen machen! Und irgendwie bin ich dann am Abend unzufrieden, weil ich es schon wieder verschoben habe!

Ich muss mich selber motivieren, das zu tun was eben zu tun ist. Und da gibt es haufenweise Sachen die warten, dass ich sie erledige. Deshalb nehme ich mir vor, an dem Tag mache ich dann das. und erfreulicher weise hat dies nun oft geklappt. Ich teile sozusagen meine Zeit ein. Ich habe das bügeln wieder entdeckt. Die Kleider sehen schon schöner aus. Und ich habe ja Zeit dazu. Bügeln ist wie meditieren.

Auf dem Weg ins Altersheim muss ich zwei mal anhalten weil der Kleine sich verhädert hat. Der Weg ist das Ziel…lach. Brauche 10 Minuten mehr für den Weg, doch ist ok. Erfreulicherweise reagiert meine Mutter auf den Welpen. ihre Augen sind sehr klar und sie hat Mimik im Gesicht. So macht ein Besuch Freude. Ich lasse ihr Peter Alexander Musik laufen. sie lächelt und ich hoffe es geht ihr gut. Mitteilen ist leider kaum mehr möglich mit Worten.

Dann lasse ich den Abend ausklingen am Fluss

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