Na ja so eine Hotelnacht ist nicht immer das Beste, doch geschlafen hab ich dann trotzdem. Noch nicht mal 10 Uhr und ich sitze schon am Sufersee, sitze auf einem Bänklein und betrachte die Gegend.

Ich habe den Hund meines Kollegen dabei und als ich aufstehe um weiter zu Laufen dreht er um und rennt wieder zurück an die Stelle, wo wir aus dem Auto ausgestiegen sind. Sch….jetzt muss ich doch wieder den Hund holen. Doch gerade als ich anfange zu laufen dreht er sich um und kommt wieder zurück. Zur Sicherheit nehme ich ihn an die Leine und lasse ihn erst wieder frei als wir etwas im Wald sind. Nun sitze ich schon wieder auf der Bank, doch eine Andere im Wald. Ein unglaublich schönes Grün erstreckt sich vor meinen Augen und der Berg und die ganze Dorf Sufers spiegelt sich im See. So schön!

Ein junger Mann hält an und fragt nach dem Namen des Hundes von meinem Kollegen. Wir kommen etwas ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass er von Holland ist. Er ist mit seinem Vater hier und spricht sehr gut deutsch.

So wandere ich ganz gemütlich, jetzt den Einen Hund an der Leine, denn er hat noch mal 2x umgedreht . Alle guten Dinge sind drei, jetzt also an der Leine, dem Strässchen entlang. Ich finde Mariendisteln und soviel Insekten besuchen diese wunderschöne Blume..

Dann führt ein kleiner Tramppelpfad zum See und ich entledige mich der Schuhe und der Hose und ich wate etwas in den See. So eine gute Abkühlung und in mir entsteht der Wunsch, den ganzen Körper ins Wasser zu legen! Ich entledige mich aller Kleider ausser dem Bh, denn nass ist der sehr schwierig wieder anzuziehen und gehe baden. So herrlich kühl das Wasser. Als ich wieder an Land bin raucht es noch an der Feuerstelle, so kann ich sogar ein Feuerchen noch machen! Die Glut reichte dafür aus. Ich, die Hunde und die Natur.

So Alleine mit den Hunden kommen mir meine Ferien in den Sinn. Denn ich will ja wandern gehen. Ich will immer noch wandern gehen, doch ich bin mir sehr am überlegen ob sich die weite Reise nach Bornholm lohnt und ob ich nicht hier in der Schweiz gute Wanderwege finde, die doch nicht so viele Höhen und Tiefen beherbergen. Wenn ich dann wieder zu Hause bin mach ich schlau. Und ich bin selber gespannt wohin ich wandern gehen werde.

Das Feuer brennt jetzt in kleinen Flammen, der Rauch schwebt über dem grünen Wasser. Der Wind bewegt den See und ich höre Flugzeuge am Himmel. Schmetterlinge tanzten vor meinen Augen, so schön ist die Welt.

So ich werde abgeholt und weiter geht die Reise. Gestern habe ich herausgefunden, dass in der Nähe von Sankt Moritz Arvenbäume wachsen. Deshalb haben wir uns entschlossen, von Sufers nach Sankt Moritz zu fahren. Wir fahren über Thusis und den Julierpass und lassen die Baumgrenze hhinter uns, denn der Juliapass ist über zweitausend Meter hoch.

Beim Hinunterfahren vom Pass halten wir an, weil wir denken wir haben Arvenbäume gesichtet. Ich gehe, bewaffnet mit Google zu den Bäumen und mache ein Foto. Google sagt, Kiefer, also keine Arve! OK wir fahren weiter.

Wir erreichen Sankt Moritz und sehen auf der linken Seite eine kleine Baumgruppe. Das könnten Arven sein! Sofort wollen wir dahin, doch leider alles abgesperrt. Umdrehen, zurück zum Kreisel und einen Eingang suchen. Wir finden ihn auch, lösen das Parktiket, eine Stunde gratis, fahren bis zu den Bäumen. Wieder mache ich ein Foto bei Google und siehe da, wir haben Arven gefunden. Juuupiiiiii!

Unsere Mission ist erfolgreich und somit können wir den Heimweg antreten. Kaum sitzen wir im Auto und haben den Parkplatz verlassen fallen die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheibe. Ich suche noch im Navi den Weg zurück, doch nach Tussis wollen wir nicht. In Unkenntnis von Geographie fahren wir nun Richtung Davos. Der Magen fängt etwas an zu rebellieren, es wäre wohl etwas Zeit für einen Halt. Kurz darauf sehen wir ein Restaurant und halten an. Die Hunde lassen wir im Auto und rennen unter dem Regen hindurch, der inzwischen ziemlich heftig vom Himmel fällt, zur Restauranttür. Eine Arvenstube empfängt uns drinnen. Am Nebentisch sitzen lauter romanisch sprechende Männer, ich verstehe kein Wort. Wir bestellen essen und fahren weiter. Nun realisieren wir, dass wir über den Furkapass müssen, sonst kommen wir nicht nach Davos. Ich döse gerade etwas und verpasse somit den Wegweiser Vereina. Gut dann fahren nun über den Furkapass. Dieser ist auch wieder mehr wie zweitausend Meter hoch. Wir fahren und fahren und fahren. Auf dem Weg hinunter nach Davos öffnet der Himmel seine Schleusen und es fängt wirklich an zu regen. Eher in Kübeln zu Gießen! Mein Kollege fährt relativ schnell! Wenn ich den Regen sehe, manchmal sehe ich sogar kaum die Straße vor lauter Regen und er fährt immer noch so schnell!. Warum fährt er den so schnell, denke ich, doch ich frage nicht. Fast unten angekommen kurz vor Davos steht eine Frau am Fussgängerstreifen und mein Kollege tritt auf die Bremse. Er kommt ohne Probleme vor dem Fussgängerstreifen zu stehen. Ich schaue auf die Seite und sehe, wie in Zeitlupe, einen Lastwagen links an uns vorbeifahren. Im ersten Moment denke ich noch, was macht denn der? Und dann wird mir schlagartig bewusst, der konnte nicht mehr bremsen! Der wäre ja hinten auf uns drauf gefahren! Oh was für einen guten Schutzengel wir hatten! Die Frau am Fussgängerstreifen steht still, denke auch sie hat die Situation erfasst! Der Lastwagen hält dann weiter vorne am linken Strassenrand an. Ich glaube es ist ihm bewusst geworden, dass es fast zu einer Katastrophe gekommen wäre. Auch wir beide im Auto sind uns dessen bewusst.

Etwas Langsamer fahren wir weiter, am stehenden Lastwagen vorbei. Und alles wieder ein noch größerer Lastwagen hinter uns fährt, blinken wir, fahren rechts ran und lassen den Lastwagen vorbei. Dieses drängen, mag ich gar nicht, meint dann mein Kollege. Gemütlich fahren wir weiter und nähern uns Kilometer um Kilometer unserer Heimat. Eine kleine Kugel Glace wäre doch noch gut. Wir schauen aus nach einem Restaurant um. Da Pizzeria und wir halten. Leider geschlossen doch eine ganz kleine Brücke führt über den Kanal, der sehr viel Wasser mit sich führt, in einem Wald Camping. Da bekommen wir einen heißen und einen kalten Kaffee. So gestärkt treten wir nun noch die letzte paar Kilometer an und kommen glücklich zufrieden und müde in Dietschwil an.

Zwei wunderschöne Tage im Bündnerland und im Engadin sind nun wieder Erinnerung geworden. Schön war’s.

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