Ich sitze auf einem Stuhl im Zimmer im Altersheim. Neben mir im Bett meiner Mutter die am gehen ist in die andere Welt. Da keiner so genau weiss was uns wirklich erwartet, denn es kam ja noch keiner zurück, kann dieser Zustand auch Angst einflössen und das loslassen ist schwer!

Es ist ruhig im Zimmer und ich höre nur ihren Atem der kurz und oberflächlich kommt. Ein Licht im Zimmer erhellte es so, dass ich etwas sehen kann, doch es nicht unangenehm ist. Von draußen vor der Türe höre ich die Pflegenden reden oder mal irgend etwas vorbei rollen.

So sitze ich da, lasse meine Gedanken fliessen, verbinde mich mit meiner Mutter und bin einfach da. Ich bin davon überzeugt, egal wie abwesend ein Mensch schon ist, er merkt wenn ein anderer Mensch da ist. Ich halte ihre Hand, wenn ein Zucken durch den Körper geht, lege ich meine Hand auf ihren Kopf und sie entspannt sich wieder.

Also was bleibt denn nun übrig vom Leben das wir gelebt haben? Und was nehmen wir mit?

Jeder sammelt in seinem Leben Materielles an und jeder lebt im Grunde genommen in Saus und Braus, denn hier in der Schweiz haben wir ja fast alles im Überfluss. Ein großes Haus, schöne Möbel, das gute Essgeschirr, das nicht zerbrechen drarf! Etc. Ect. Ect…

. Dann kommt der Tag an dem wir uns nicht mehr selber durchs Leben bringen können und Hilfe brauchen. Und weg ist das Haus und die Möbel, die Teppiche, das Porzellan, alles weg..Reduziert auf ein Zimmer oder vielleicht erst mal auf eine kleine Wohnung und dann von der Wohnung in ein Zimmer.

Was ist denn nur noch in diesem Zimmer von mir? Abgesehen von meinen eigenen Kleidern vielleicht noch ein paar Fotos und ein oder zwei Gegenstände zum aufstellen. Und das wars!

Wenn ich mir das alles bedenke , dann stellt sich mir die Frage? Warum diese Welt so materiell orientiert ist. Denn vom Materiellen können wir wirklich rein gar nichts mit nehmen.

Was bleibt denn nun noch übrig? Ich bin davon überzeugt, dass wir Gefühle mitnehmen. Das wir in der anderen Welt die Menschen wieder treffen, mit denen wir in Liebe verbunden waren hier auf dieser Welt. Und ich bin auch davon überzeugt, dass wir abgeholt werden, hier auf dieser Welt und man uns hinüber geleitet.

Der Körper ist wie eine Maschine. Bumm, bumm, bumm schlägt das Herz. Unaufhörlich schlägt es und das Blut fließt durch die Gefäße in alle Extremitäten. Erst wenn das Herz seinen Tätigkeit aufgibt, kann der Körper loslassen. Doch was braucht es denn dazu damit man loslassen kann?

Sicherlich das Verzeihen jedem Menschen der einem irgend wann einmal weh getan haben. Und dann vielleicht liebe Menschen am Bett, die da sind für einem und einem einfach begleiten. Zu wissen es geht weiter könnte auch helfen loszulassen.

Doch wenn wir es wirklich real betrachten, bleibt von einem Menschenleben sehr wenig übrig hier auf dieser Welt. Schnell sind die Verstorbenen vergessen und das Leben geht weiter.

Darum denke ich oft, was bleibt übrig und hänge weniger am Material. Es ist da zum gebrauchen und Freude daran zu haben. ich erfreue mich im jetzt was ich habe und ich erfreue mich im jetzt, dass ich es benutzen darf. Bin dankbar für alles was ich habe und doch es ginge auch ohne. Materielles kann sehr viel Freude machen und einem auch etwas schenken das ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Doch Menschen zu hintergehen wegen materiellen Vorteilen, das wird sich nie auszahlen im Leben, nie und nimmer.

Denn am Ende bleibt wirklich für jeden genau gleich viel übrig wie für den andern. Nur diejenigen die Liebe gelebt haben, die Liebe erfahren haben, die Liebe verteilt haben, die können gelassen weitergehen, denn sie werden ganz viele Menschen mit denen sie in Liebe verbunden sind wiederfinden.

Wichtig für mich ist sicher das Eine am Schluss, ich habe geliebt, ich habe gelebt, ich habe geweint und ich habe meiner Bestimmung vertraut und sie auch gelebt!

Lilith sucht meine Nähe und Merlin auch. Ich denke sie spüren wie es mir geht…

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