Heute fahren wir mit der Fähre nach Friedrichshafen. Die Fähre ist fast das einzige Schiff das auf dem Bodensee noch verkehrt. Deshalb habe wir dieses Schiff ausgewählt und Friedrichshafen ist ein schönes Städtchen. Die Heimat des Zeppelin, denn dort ist auch das der Zeppelin Museum.
Der Himmel ist genau so wie es sein sollte, ein bisschen Sonne und ein bisschen Wolken. Die Temperatur dürfte etwas wärmer sein, denn mit dem Fahrtwind wird es dann sicher etwas kühl. Doch egal ich freue mich sehr auf die Schifffahrt.
Natürlich kommen meine zwei Fellnasen mit. Schon lange her, dass ich auf einem Schiff war. Für Merlin das Erste mal und ich vor einem Jahr mit Lilith.
Wir fahren von Romanshorn aus. Die Fähre fährt immer vierundzwanzig ab jede Stunde. Und auch zurück, jede Stunde um einundzwanzig ab.
Wir kommen auf den Parkplatz und der Fahrer geht zum Parkschein lösen. Ich sehe schon von weitem es könnte ein Problem geben. Dann ruft er mir und ich gehe hin. Er meint es gehe nicht zum lösen. OK dann schauen wir uns das doch mal an. Und kein Wunder! Denn was steht auf dem Parkautomaten zum lösen des Tickets? Keine Barzahlung und auch keine Karten Zahlung möglich, bitte die sbb App runter Laden fürs Parken oder im sbb Ticketschalter das Bilek lösen, dazu braucht man die Auto Nummer. Der Fall ist klar. Eine Frau sagt uns dann, dass wir weiter vorne zwischen zwei Häusern parken könnten, es gäbe da eine Parkgarage. Wir machen das.
Das Schiff ist schon da und wir können ohne Probleme nun einsteigen. Merlin ist sehr nervös und schnuppert links und rechts und überall. Ich möchte natürlich draußen sitzen, wenn schon auf dem Schiff, dann auch an der frischen Luft. Der Boden des Schiffes erzittert unter meinen Füßen, das Motorengeräusch dringt an mein Ohr und ganz langsam setzt sich der schwere Kahn in Bewegung. Er teilt das Wasser und hinterlässt kleine Wellen hinter sich. Das sieht fantastisch aus, eine kleine Welle an der Anderen streicht über die Oberfläche des Sees. Schäumt kurz auf und verebbt dann auf der glatten Schicht des Sees.
Viele schneebedeckte Bergspitzen ragen in den blauen Himmel, denke das ist Österreich. Den Säntis sehe ich auch ganz klar, die Sicht ist enorm! Kleine Wölkchen tummeln sich in der Höhe, ein paar Weisse und ein par Graue. Die Bergkette reicht über das ganze Sichtfeld. Das Wasser schimmert grünlich zu mir hinauf und Merlin stellt sich an die Reling um besser zu sehen. Der Wind ist ziemlich frisch der uns um die Nasen weht. Die Ohren von Merlin flattern mit dem Wind. Er steht auf zwei Beinen, hält sich mit der einen Pfote an der Reeling fest, streckt sein Näschen in die Luft und schnuppert.
Die Überfahrt dauert ein knappe dreiviertel Stunde und schon sind wir in Friedrichshafen. Wir gehen von Bord und spazieren nun dem See entlang. Vorbei am Zeppilin Museum, vorbei an den vielen kleinen Cafes, Restaurants und Bars. Ich sehe eine Wiese und sie wird unser Ziel, denn ich möchte gerne die Hunde von der Leine lassen damit sie sich etwas austoben können. Eine Frau mit einem schwarzen, jungen Bolonka kommt auch zu uns und Merlin und der neue Hund springen jetzt über die Wiese wie wild. Merlin bellt, denn er kann den kleinen schwarzen Bolonka nicht einholen.

Nach fünf Minuten ist es genug und wir nehmen beide Hunde wieder an die Leine. Wieder zurück Richtung Fähre und wir kehren noch für einen Kaffee ein. Frisch gerösteter Kaffee steht da an der Tafel. Ok dann probieren wir den aus. Und er ist wirklich fein. Wir sind eine Stunde in Friedrichshafen und fahren nun wieder zurück.
Auch dieses Mal bleibe ich draußen und sitze ganz allein, mit den Hunden, vorne im Schiff. Auf der linken Seite die Bergkette und auf der rechten Seite die Sonne die sich langsam schlafen legt. Durch die dunkelgrauen und hellgrauen Wolken stehlen sich vereinzelte Lichtstrahlen der Sonne, die sich dem Horizont nähert. Dann fängt sie sich an auf dem Wasser zu spiegeln und senkt sich noch weiter hinunter.

Auf einmal ist nur noch ein kleiner Lichtstrahl zu sehen und die Dämmerung fängt an die Welt in Ihre Fänge zu nehmen. Und wir zukommen in den Hafen von Romanshorn wieder ein. Obwohl wir nur am Nachmittag ausgefahren sind fühle ich mich richtig erholt und die Eindrücke sind sehr groß.

Ich hab heute meine Mutter besucht und Sie so angetroffen wie wenn sie nicht mehr lange auf dieser Welt weilen möchte. Doch dies haben wir schon öfters erlebt und doch erinnert es mich an die Endlichkeit des Lebens. Manchmal denken wir es wäre schön wenn ein Mensch endlich gehen kann der gar nichts mehr selber tun kann. Und doch ist man denn je darauf vorbereitet einen nahestehenden Menschen auf Wiedersehen zu sagen? Ihn zu entlassen aus dieser Welt? Der Tod ist neutral, so denke ich, wir geben ihm die Bedeutung in unserem Leben die für uns stimmig ist.
2 Responses
Joooo liebi Sonya,,,, alles hat seine Zeit,,,,, und ein Satz, von meinem Schwieger-Vater !!! Der Zusatz,,,,,, ES bleibt nicht so….. Anton, du bis die geborene Erzählerin….
Mit es bleibt nicht so meinst du veränderung und genau das ist das einzig sichere im leben, es wird sich immer verändern