Titelbild: Ein Tier ist nie nachtragend…
Oft habe ich schon erlebt dass jemand mir vorgehalten hat was ich vor x jahren mal getan haben soll. Es gibt Menschen die erinnern sich an alles und es gibt Menschen die löschen vieles. Ich gehöre eher zu jenen Menschen die löschen.
Denn sollte ich mich daneben benommen haben, werde ich mich dafür entschuldigen und wenn die Entschuldigung angenommen wird, dann ist die Sache für mich gegessen.
Entschuldigung, laut Duden, ist eine Begründung, Rechtgertigung für ein Versäumnis.

Wenn ich immer noch böse bin auf das was mir in der Kindheit passiert ist oder auf das was in der Lehre war oder Etc. Etc. Einfach früher mal passiert ist, werde ich ja innerlich nie inneren Frieden finden, stell ich mir so vor. Denn die Erlebnisse sind ja noch present.
Nachtragend zu sein ist für mich nicht unbedingt eine Qualität.
Im Duden heisst Nachtragend, NICHT VERZEIHEN KÖNNEN!!!
Nachtragend heißt für mich eher das Schlechte, das einem widerfahren ist, im Kopf in Erinnerung zu bewahren. Doch gibt den dieses aufbewahren ein gutes Gefühl? Wenn man daran denkt kommen da nicht die Gefühle wieder hoch, die man schon damals gefühlt hat? Wenn dem so ist und ich glaube, dass dem so ist, tut man sich selber ja weh. Denn schlechte Gefühle die uns runterziehen, Gefühle die uns traurig machen, ich glaube kaum, dass die förderlich sind um glücklich zu sein!
Was bringt es denn Nachtragend zu sein? Ich bin schon auch nachtragend, vor allem wenn mir jemand Unrecht getan hat und sich überhaupt in keinster Weise deswegen entschuldigt.
Als ich mit der Vespa verünglückt bin, da hat doch tatsächlich ein Kollege mir am Telefon gesagt, wärst besser gestorben bei dem Unfall! Und das Schlimmste ist, als ich ihn später darauf ansprach, dass er dies gesagt hätte und das dies mich sehr verletzt hat, meint ihr es kam eine Entschuldigung! Ne, er hat sich raus geredet! Somit ist dieser Vofall für mich nicht abgeschlossen und kann jederzeit wieder an die Oberfläche kommen!
Der Mensch muss sich auch bewusst werden, dass er das getan hat. Auch wenn ich darauf hinweise, dass hat mir weh getan und der andere dann darüber hinwegsieht, keine Entschuldigung kommt ( wie bei meinem Beispiel) ja dann bin ich manchmal auch nachtragend denn die Sache ist irgendwie nicht gegessen irgendwie ist sie immer noch hängend. Und ich habe es, wie ich jetzt beim Schreiben merke nicht verzeiht…es belastet mich immer noch, diese Aussage! Gut ist mir das bewusst geworden, ich werde heute Abend daran arbeiten. Ich denke verzeihen ohne Entschuldigung ist einfach sehr schwierig!
Sich bewusst werden wie man mit einem anderen Menschen umgeht finde ich sehr wichtig. Es heißt ja auch man sollte niemandem etwas antun, dass man sich selber nicht auch tun würde. Darauf achte ich sehr. Wenn ich jemandem etwas frage dann wäre es für mich auch normal, das derjenige mich das fragen könnte.

Bei mir ist es einfach so, dass die Ereignisse bei denen ich nachtragend bin so zu sagen, die ich nicht in den Eimer des Vergessens hineingeworfen habe, die kommen eben dann wieder zum Zuge wenn etwas ähnliches passiert. Man sagt dem auch Trigger. In der Fachsprache ist ein Trigger ein Auslöser. Wenn ich nun meinen Auslöser kenne, kann ich bewusst daran arbeiten den Auslöser abzuflachen oder sogar zum verschwinden bringen.
Ich frage noch mal was es bringt Nachtragend zu sein? Denn egal was wir denken und egal wie wir gefühlt haben, es ist vorbei und kommt nicht wieder. Entweder schmeißt man diesen Menschen aus seinem Leben heraus oder man fängt neu an. Doch neu anfangen und nachtragend bleiben passt leider sehr schlecht zusammen!
Nachtragen kommt für mich auch oft zum Zuge wenn zu viele Ereignisse einem dann als unstimmig vorkommen. Ich meine damit, dass berühmte Fass, das zum überlaufen kommt. Wenn ich jedes Mal, wenn es für mich unstimmig wird, etwas sagen würde, gäbe es kein Fass und gäbe es kein Nachtragen, hab ich mir so überlegt.
Das würde bedeuten, dass man halt eben, wie schon oft von mir erwähnt, genauer reden muss was eigene Bedürfnisse sind und was der andere mit einem macht. Den Wahrnehmungen sind so etwas von verschieden. Damit nun die Wahrnehmungen von 2 Personen auf einen Nenner gebracht werden können, muss darüber geredet werden wie man es sieht. Und dann erst merkt man die große Diskrepanz zwischen den beiden Wahrnehmungen. Und das verrückte ist, dass beides stimmt! Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung, geprägt durch sein Leben. Deshalb ist es immer wieder wichtig darüber zu reden, dann kann nachtragend weniger entstehen.
Auch einfache Begriffe erklären was ich unter diesem Begriff verstehe. Ich hab mal zu einem Mann gesagt er komme mir schräg rüber. Doch für mich war diese Aussage keineswegs negativ gemeint. Mit schräg meinte ich einfach nur anders, nicht zum einordnen. Ich hätte besser das Wort Anderst verwendet,. Denn mein Gegenüber war schwer beleidigt. Zum Glück sprachen wir dann über den Begriff schräg und alles war wieder gut…
4 Responses
Sonya, du hast genau den Punkt getroffen,!!! Auch den Spruch, den mann immer wieder hört: bis der Krug zerbricht!!! Da gits denn verschiedene Wahrnehmungen. Oft wird auch gesagt, auch in Gottes-Diensten!!Wort hören!!!! Vestehe ich es??? Und danach tun!!!!! Ee chlies Wörtli….. aber????????? ANTON
Danke anton…das heisst du bist mit meinen aussagen einverstanden…schön…dann leben wir jetzt danach…smile
Ich kann auch gar nicht verstehen , dass es so schwierig ist das Wort entschuldigung über die Lippen zu bringen. Es geht danach sicher beiden Parteien besser.
Ja iris, denn es geht wie du es genau geschrieben hast, beiden parteien besser. Und jedem oder jeder kann sich mal im wort oder im ton vergreifen weil die situation gerade überfordert. Doch genau deswegen ist ja dann eine entschuldigung wichtig. Und entschuldigen kann man sich nur wenn es einem bewusst ist, das man verletzt hat. Manchmal muss der verletzte es halt auch sagen:“ das hat mich jetzt verletzt!“ Dann ist eine basis geschaffen das gegenüber kann reagieren. Ubd es geht beiden besser!