Titelbild: sprudelnder Wirlpool
Habe gerade heute erfahren dass ein Kollegenpaar, dass erst vor kurzem ( ca. 2 Jahre) geheiratet hat, sich wieder trennt. Ich finde eine Trennung ist immer schwierig. Und doch ist es sicher besser sich zu trennen als sich gegenseitig zu Behindern.
Ein ganz wichtiger Grund für eine Trennung ist für mich den anderen zu behindern. Im Sinne von weil wir zusammenbleiben ist die Entwicklung des Andern unmöglich. Weil ich mit diesem Menschen zusammen bleibe, obwohl ich spüre es ist nicht mehr richtig, behindere ich mich selbst ja auch in der Entwicklung. Das heißt dann eben stagnieren. Wie ich in meinem Buch „der dazwischen Ort“ sehr gut beschrieben habe. Denn in diesem Buch geht es eben ums Stagnieren. Das Buch ist hier auf der Webseite aufgeladen zum lesen. (Fals es jemand liest würde es mich sehr freuen eine Kritik zu lesen) Es handelt von verschiedenen Paaren die eben stagnieren.
Wenn ich an meine eigene Scheidung denke, erinnere ich mich sehr, es tat weh! So viele Gedanken waren in meinem Kopf: ist es richtig was mache? Wie geht es weiter? ect. ect. gehen im Voraus durch meinen Kopf. Und doch, im Endeffekt hab ich immer auf mein Bauchgefühl gehört. Das Vertrauen, es kommt richtig, war auch sehr stark in mir und half mir die getroffene Entscheidung auch durchzuführen. Um mich zu entscheiden, damals ob die Scheidung stimmt für mich war eine sehr, sehr schwere Entscheidung. Ich hab gefastet…1 Woche lang, bin in mich gegangen, habe mich mit anderen Menschen ausgetauscht, bevor ich dann zur endgültigen Entscheidung kam. Doch egal warum man sich trennt, ich finde es tut immer weh.
Ich habe in meinem Leben auch Trennungen erfahren von Freunden. Auf einmal kommt keine Antwort mehr. Keine Ahnung warum? Es wäre so schön wenn man es ausdrücken konnte warum man nicht mehr schreibt. Ich denke man könnte, jeder von beiden, auch noch etwas lernen dadurch.
Die Trennung von geliebten Tieren ist auch etwas sehr schmerzvolles. Ein Tier weggeben zu müssen oder ein Tier stirbt, beides sind Trennungen.Als Mona, mein Haflinger, der 31 Jahre mit mir durchs Leben ging, starb, brach für mich eine Welt zusammen. Ich erinnere mich noch, als ich in den Stall kam, das Pferd am Boden liegen sah, ganz flache Atmung….da wusste ich was es geschlagen hatte! Der Tierarzt kam schnell. Dann eröffnete er mir, entweder 1x spritzen Schmerzmittel oder spritzen für zum gehen…Oh was für eine Entscheidung! Der Tierarzt erklärt mir, dass er die Vene jetzt noch finden kann, doch der Kreislauf so schwach ist, dass ein zweites Spritzen fast sicher unmöglich sein wird. Da sitze ich nun, auf dem Boden, den Kopf des Pferdes auf meinen Knien, meine Hände streicheln automatisch den Kopf und meine Tränen tropfen unaufhörlich, eine nach der anderen aus den Augen und auf ihr Fell! Ja, ich habe mich dann für das Zweite entschieden und ich spürte wie ihre Seele den Körper verliess. Ich hatte dann eine Vision und sah Mona fröhlich wiehernd auf eine Herde zugaloppieren. Der Himmel strahlend blau, die Wiese grüner als grün! So nahm ich Abschied von Mona. Bis heute und es sind schon sieben Jahre her, denke ich immer wieder an sie, meine mich so liebende Haflingerstute Mona.

Ich hatte noch keine Gelegenheit bis jetzt, Menschen kennen zu lernen, die aufrichtig und ehrlich sagen können, warum sie jetzt meine Freundschaft nicht mehr wollen. Nein! Alle haben sich einfach zurückgezogen und nichts mehr von sich hören lassen oder auch nicht mehr geantwortet auf ein schreiben von mir. Doch keiner konnte mir ins Gesicht sagen warum er sich trennt. Manchmal empfindlich ich es schmerzvoller nicht zu wissen warum diese Freundschaft jetzt auseinander gegangen ist. Und andererseits kann ich es auch verstehen das man Ehrlichkeit scheut, dass man keinen Mut hat hinzu stehen, um zu sagen, was man wirklich denkt!
Auf jeden Fall Hut ab vor dem Menschen der erkennt… eine Trennung ist besser als ein zusammen bleiben. Ein zusammen bleiben wegen dem Alltag oder der Routine oder wegen den anderen Menschen oder wegen den Erwartungen anderer Menschen oder wegen dem Geld!
Sich von Gegenständen zu trennen, von Kleidung zu trennen, ist auch manchmal schwierig. Es heißt ja immer so schön alles was man ein halbes Jahr nicht mehr gebraucht hat sollte man entsorgen. Man hätte dann viel mehr Freiheit heißt es doch. Ab und zu habe ich schon das Bedürfnis mich wieder von Gegenständen zu trennen. Vor allem wenn diese Gegenstände mich an Menschen erinnern die aus meinem Leben gegangen sind.

Auch im Alter kommt sehr viel Trennung auf uns zu. Man trennt sich von seiner Beweglichkeit. Ich trenne mich vom Roller fahren. Ich trenne mich von Dingen die zu viel sind oder ev gibt es auch eine Trennung von der Wohnung.
Trennungen sind im Leben unvermeidlich. Schön wenn man es auf die Reihe bringt sich als Freunde zu trennen. Vor allem nach einer Ehe! Denn man hatte ja immer auch eine gute Zeit miteinander. Und indem man sich entschließt jetzt die Trennung durchzuziehen sind beide wieder frei neue Wege zu gehen.
Ich sitze im Garten am Schatten. Ein bisschen weht der Wind und es ist herrlich hier im Garten. Den Wirlpooll habe ich schon ausprobiert. Ich lese und schaue ein bisschen um mich herum. Alle vier Hunde liegen platt.

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