Ich sitze im Schatten unter einem Holzdach, der Wind weht ganz sanft und erfrischt. Ich war gerade in der Aare baden und fühle mich voll fit. Ruhig ist es hier auf dem Lande. Das Haus steht an letzter Stelle im Quartier und dahinter erstreckt sich die Wiese mit Obstbäumen. Wie auf dem Titelbild ersichtlich habe ich eine sehr große Fernsicht. Und hier bleibe ich nun drei Tage.

Es ist wie das Eintauchen in eine andere Welt. Denn so viel Ruhe um mich herum gibt auch mir Ruhe. Warum brauche ich eine Ruhe? Durch die Ruhe wird mir oft verschiedenes im Leben bewusst. Wenn ich zur Ruhe komme kann ich mein Leben besser verstehen…

In der Ruhe liegt die Kraft, das höre ich immer wieder. Vor großen Entscheidungen sich die Zeit nehmen um zur Ruhe zu kommen ist oft sehr hilfreich. Doch wie kommt man heute zur Ruhe in der so stressigen Welt?

Ich habe mal gelesen das Raucher weniger Herzinfarkte haben weil sie bei der Arbeit immer mal wieder eine Pause einlegen. Die Berühmten fünf Minuten Zigarettenpause. Jemand der keine Zigaretten raucht, macht der denn alle Stunde mal fünf Minuten Pause? Wohl weniger!

Und wie ist es beim Autofahren. Macht man da öfters Pause für lange Strecken oder fährt man durch. Ein Komiker hat erzählt, dass er mit zweihundertdreißig nach Hause gebrettert ist, denn in Deutschland ist ja keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch die halbe Stunde die er durch das schnelle fahren schneller zu Hause war, brauchte er dann um vom Adrenalin herunter zu kommen. Wäre er mit normaler Geschwindigkeit gefahren, hätte er die Pause nach der Fahrt nicht gebraucht!

Wenn zwei Menschen sich richtig gut verstehen dann können sie auch mit einander schweigen. Das habe ich immer so gedacht. Ich für mich schweige gerne wenn ich in der Natur bin, damit die Ruhe mich auch erreicht.

Auch habe ich mal ein Schweigeseminare mitgemacht. Das war damals in der Taize. Gegründet vom Schweizer Frere Roger 1940. Ein ökonomischer Männerorden. Taize liegt in Frankreich und dort machte ich das Schweigeseminar mit. So auf sich selber zurück geworfen, ohne jegliche Mitteilung oder Austausch mit anderen, passiert einiges im Innern. Eine wirklich starke Ruhe ist dann in mir drinnen gewesen. Und alle Probleme der Welt waren weit weit weg.

Noch heute suche ich die Ruhe wenn ich eine Entscheidung treffen muss. Und je älter ich werde desto mehr schätze ich die Ruhe. Einfach so im Wald zu sitzen und nichts zu tun und die Gedanken laufen lassen, zur Ruhe kommen, einfach da sein, dass mache ich das Öftern.

In der Ruhe liegt die Kraft sind nicht nur einfach Worte, sondern es ist eine tiefe Kraft in diesen Worten verborgen.

Ich finde in der Coroner Zeit war mehr Ruhe auf der Welt. Ruhe in der Luft, die ich gespürt habe. Es war fast wie Frieden in die Luft. Ich persönlich habe die Corona Zeit sehr genossen und fand in der Ruhe die entstanden ist, sehr viel Positives.

Ich brauche Ruhe um aufzutanken und manchmal ist es mir zu viel, um Menschen herum zu sein. Dann suche ich die Einsamkeit, dann suche ich das Alleine sein.

Wie alles im Leben gibt es die Zeit der Ruhe und gibt es die Zeit der Geschäftigkeit. So soll es ja auch sein. Denn nur wenn man beschäftig ist, kann man die Ruhe danach auch genießen.

Jeden Tag eine kleine Zeit der Ruhe einzubauen wäre wünschenswert…

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