Der Löwe hängt immer noch in meiner Stube, nur ohne das Gold darum herum. Ja, vor fünf Jahren bin ich in diese Wohnung eingezogen. Und gestern war der 38 zigste Geburtstag von Mona. Sie ist nun schon seit sieben Jahren tot. Denke immer noch ab und zu an sie oder sie entsteht einfach in meinen Gedanken. Ein einzigartiges Pferd das seine liebe zu mir in seinen Augen trug!

Jetzt stehen neben an zwei grosse Wohnblöcke und vorher sah es so aus. Es sieht jetzt sehr aufgeräumt auf halt einfach vollkommen anderst.

Mein Wintergarten war immer sehr voll mit Fliegen. Seit nun das Wirrwar von drüben weg ist, habe ich kaum mehr Fliegen im Wintergarten. Ja vor fünf Jahren bin ich von Bühler hierher nach Dietschwil gezogen. Ich hatte ja immens Hilfe beim Zügeln und es ging ruckzug. Und vor fünf Jahren hatte ich mich entschieden, aufzuhören meine Haare zu färben. Das heisst es wuchs weiss nach und mit der Zeit war ich zweifarbig. Die Haarfarbe die noch verblieben war sah immer schlimmer aus. Deshalb entschloss ich mich ab mit den Haaren. So lange waren sie damals.

Und dann einfach weg! Und es sah so aus!

Wenn ich in den Spiegel schaute, brauchte ich immer einen Moment um zu realisieren, dass bin ja ich! Nein, ich erkannte mich echt kaum mehr und wollte meine langen Haare wieder zurück und deshalb liess ich sie wachsen. Obwohl in meinem ganzen Freundeskreis die kurzen Haare mega gut ankamen und mir alle, einfach alle davon abrieten, sie wieder wachsen zu lassen. Sie sagten ich sähe viel jünger aus und es sei einfach fantastisch wie es jetzt aussieht. Doch warum muss eine Frau denn immer jünger aussehen? Denn die Jahre die ich gelebt habe sind ja nun mal sowieso! Es gab Momente, da begegnete ich einem Kollegen und er erkannte mich nicht mehr. So sehr habe ich mich verändert! Was so eine Frisur alles ausmacht!

So, zurück zur Wohnung. Es war Zeit alles einzurichten. Da ich ja damals noch mehr auf dem Gold Trip war wie jetzt suchte ich Lampen und Geschirr und auch Besteck goldfarben.

Und natürlich, als ich dann eingezogen war, fand auch ein Fest statt. Und wie könnte es anders sein, es war ein goldenes Fest. Jeder der kam hatte irgend etwas goldenes an den Kleidern. Und wenn es auch nur ein Glöckchen war. Natürlich, ihr kennt mich ja, alles in Gold. Teller, Besteck und Becher. Essen in der Farbe Gold zu finden, dass war leider unmöglich. Doch ich hatte einen Goldstreuer. Das heisst, der Streuer enthielt echtes Blattgold und man konnte es über das Essen streuen. Ich hab damals auch noch einen Likör geschenkt bekommen, in dem schwammen Goldfetzchen.

Ich hab noch ein Bild gefunden von der Party.

Was damals auch noch zu mir gehörte, waren meine farbigen Fingernägel. Oh, ich hatte immer mal wieder eine andere Farbe und es sah schon toll aus, doch leider immer nur für kurze Zeit. Dann brach einfach einer ab oder löste sich auf. Und dann, ja dann sah es echt sch…aus! Deshalb entschloss ich mich dann auch es auch sein zu lassen. Nun muss ich mich wieder selber um meine Nägel kümmern. So kann es vorkommen, das ich schon unterwegs bin um auszugehen und vergessen hatte meine Nägel zu putzen! Denn kurz vor dem Ausgehen hatte ich noch eine Pflanze eingetopft, ohne Handschuhe! Also klar hatte ich schwarze Ränder unter den Nägeln!

Und wie könnte es anders sein, immer war irgendwo noch ein Hauch goldfarben auf den Nägeln. Ja vor fünf Jahren sah meine Welt echt viel anders aus als jetzt.

Nostalgie, Vergangenheit, schön das es sie gibt. Und schön das es eine Vergangenheit gibt oder besser, dass es meine Vergangenheit gibt. Ich spüre schon, seit dem Klinik Aufenthalt geht es mir echt gut. Und was wäre unser Leben ohne Erinnerungen. Und vor allem ohne unseren schönen Erinnerungen. Ich darf sagen, dass ich sehr , sehr viele schöne Erinnerungen habe. Und ich bin sehr dankbar für alle meine Erinnerungen und auch für meine Verletzungen. Sagen mir doch meine Verletzungen, ich habe gelebt!

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