ALLTAG und DAHEIM

Der Weihnachtskaktus hat seine Blüten angesetzt. Er heisst auch Weihnachtskaktus weil er eben an Weihnachten blüht. Er zeigt mir an…schon wieder ist ein Jahr vergangen.

Die letzten zwei Tage ist viel passiert und doch wenig. Als ich am Freitagmorgen erwachte, hatte ich das Gefühl…wowww jetzt bin ich über den Berg!
Voller Freude richtete ich mir mein Frühstück, Kaffee und Müesli, setzte mich wieder bequem ins Bett und hatte dann, noch vor dem Frühstück die super Idee, ach ich könnte ja noch den Verband wechseln. Sind ja jetzt drei Tage her…Und ich tat es auch, nachdem ich den Kaffee getrunken hatte. Zum Glück erst nach dem Kaffee! Ohhhhhh nein!!! Das ganze Knie war wieder rot bis dunkelrot…und so was von heiss!!! Sofort rief ich im Spital an und sie sagten…kommen!!! Für einen Moment brach meine Welt zusammen…meine Tränen fingen an zu laufen und ich dachte…nein! nein! nein! NICHT schon wieder!!! ich kann nicht mehr! Ich mag nicht mehr! Genug ist genug. Und wie schon so oft in solchen Momenten kommt Hilfe. Eine Freundin, die eh grad nur ein paar Dörfer weiter entfernt wohnt rief an. Als ich ihr unter weinen erzählte was nun wieder passiert ist, sagte sie sofort: „Kein Problem, ich sage das Mittagessen ab und fahr dich.Komme sofort.“ Und ja sie war wirklich dann in zwanzig Minuten da. Es war viel Betrieb auf dem Notfall und ich musste schon warten bis ich mich nur anmelden konnte. Ok, wieder ab in die Koje. Diesmal war es eine zweier Koje. Du konntest nicht sehen wer da neben an lag, doch du hörtest alles was besprochen wurde. Und mein Nachbar, denn es war ein Mann hatte Steine in der Blase wie ich hörte. OK, zurück zu mir…So lag ich schon wieder auf dem Notfall und war am warten. Die Ärztin, die mich operiert hatte kam in Begleitung des Oberarztes und der Assistenzärztin. „Guten Tag Frau Keller, Ich habe zwar keinen Dienst, doch als ich ihren Namen auf der Liste sah, wollte ich schnell rein schauen.“ Ich bedankte mich. Sie fing an meine Geschichte zu erzählen und der Oberarzt konnte sich ein Lächeln kaum erwehren und meinte: „Ja, diese Geschichte habe ich gehört, ein Pony wars?“ Ich nickte nur denn der Verband war nun wieder weg und ich fand, die Rötung sei weniger dramatisch wie als ich sie aufmachte? „Naja, ich möchte da jetzt nicht sofort rein schneiden.“ Sie drückte rund ums Knie und dann gab es ein Kleines Labor, heisst Blutabnehmen und die Assistenzärztin kam um die Wunde zu reinigen und die Haut die abgestorben war zu entfernen und dann fing es an zu fliessen. Eine gelbe Flüssigkeit floss raus. „Keine Angst, das ist normal, denn es ist kein Eiter.“ Ok…meine Laborwerte kamen und die Entzündungswerte waren leicht erhöht. Wieder ein Verband drauf und ich durfte nun heim…war fast vier Stunden im Notfall gewesen. Ich muss jedoch Samstagmorgen um Acht Uhr wieder zeigen gehen.

Ich hatte mich wieder im Griff…mein Denken auch…was hilft es mir wenn ich jetzt so negativ denke, ich muss nur weinen. Also Ablenkung. Wieder daheim esse ich mit Genuss mein Müesli und setzte mich vor den Tv und schaue weiter mit meiner neuen Serie Once upon the time…Diese Serie trägt mich weg von meinem Bett, von meinen Unfall und ich bin einfach.

Dann erreicht mich die gute Botschaft…Die Pferde sind jetzt zusammen.

Es geht also weiter…und es kommt gut. So versuche ich jetzt zu denken.

Samstagmorgen acht Uhr stehe ich wieder im Notfall…und der Arzt meint nur dass es für ihn schwierig ist zu entscheiden weil er die Wunde das erste Mal sehe. „Sie hat gestern ein Foto gemacht.“ „Ah, gut dann gehe ich mir das mal anschauen.“ In der Zwischenzeit wieder Blut abnehmen. Neu verbinden und nach eineinhalb Stunden sitze ich wieder im Auto meiner Freundin auf dem Weg nach daheim. Die Entzündungswerte sind nicht weiter angestiegen. Wenigstens das ist eine gute Botschaft. Wir fahren einen Umweg und ich darf nach soooooo langer Zeit mein Pferd kurz besuchen. Als sie meine Stimme hört läuft sie mir sofort entgegen! Die Tränen der Freude laufen mir über die Wange, ach so schön darf ich sie sehen! Ich spüre, dass sie wartet. Sie hat verstanden das ich krank bin und wartet. Sie ist vollkommen ruhig. OH!!!Ich freue mich soooooo wenn wir schon bald wieder zusammen durch die Wälder streifen können!!!

Meine Freundin kocht wunderbar für uns zwei ein super leckeres Mittagessen und dann spielen wir noch Rumy zusammen. Mag das Spiel sehr. Und, als sie gegangen ist, was mache ich wohl noch am Samstag? Ich lasse mich einfach entführen in eine andere Welt so dass ich meiner Verletzung keinen Gedanken mehr zuordne. Ich trifte Weg in die Welt der Magie und des Unmöglichen in Once upon the time…