Meine Ferien waren schon über die Hälfte aufgebraucht, ich hatte auf Samstag dann wieder den Zug für die Retourfahrt gebucht, als Leon auf einmal daher kam, wir könnten ja noch auf eine Insel fahren. Coole Idee, ich liebe Schiffchen fahren sehr. Also fuhren wir am nächsten Tag nach Frederikshafen um dort das Schiff nach Laeso zu nehmen. Wir hatten Glück in 20 Minuten fuhr gerade eins los. Ok, Parkieren, zahlen, einsteigen. Es war auf dem ganzen Schiff Maskenpflicht. Doch draussen nahmen sie es weniger streng. Wir fuhren los, auf der Ostsee. Ich liebe es den Wellen die das Schiff verursacht zuzusehen wie sie ins Meer hinaus treiben und verebben.

Die Überfahrt kam mir sehr kurz vor. Angekommen auf Laeso spazierten wir erst mal etwas dem Sandstrand entlang. Ohne zu reden, ein Schritt vor den anderen, eine Welle nach der anderen die im Ohr rauscht wenn sie auf das Ufer trifft, ideal um zu entspannen. Das Meer hatte Quallen ans Ufer gespült, ich denke die waren tot.

Ich genoss es auf der Insel zu spazieren und einfach Tourist zu spielen. Leider konnten wir nur kurze Zeit verweilen, weil das letzte Schiff schon bald wieder fuhr. Ach, wäre es schön gewesen auf der Insel zu übernachten, doch leider musste Leon am anderen Tag wieder arbeiten.

Also mussten wir wieder zurück zum Hafen damit wir das Schiff auch kriegen. Doch es hatte etwas Verspätung und im Grunde war es gar kein Schiff sondern eine Fähre die auch Autos und Lastwagen transportierte. Somit mussten wir halt am Hafen etwas warten.


Wir gingen an Bord. Es war windig und kalt geworden. Ich hing meinen Gedanken nach, was in meinem Leben passt und was sollte ich ändern. Sozusagen meine Lebensbalance. Doch im Grunde wollte ich auch nichts ändern, denn es ging ja nur noch ein Jahr bis ich pensioniert werde. Zwar hätte ich auf einer WG gleich bei mir in der Nähe arbeiten können, denn die suchten jemanden. Bis ich mich jedoch dazu durchgerungen hatte da nachzufragen, war die Stelle natürlich besetzt. In meinen Gedanken hörte ich das stampfen der Maschinen und der Bug des Schiffes fuhr Richtung Frederikshafen dem Abend entgegen.

Es war ein wundervoller Tag. So viel frische salzige Luft, schöne Gebäude und wunderbaren Strand gesehen. So weit weg von daheim und die Heimfahrt war irgendwie surreal. Ich konnte es kaum glauben das nun meine zwei Wochen gleich vorüber waren. Ich hatte noch zwei Tage, dann musste ich mich wieder auf die Socken machen.
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