Alte Wunden sollten nie einem Neuanfang im Wege stehen. Ein weiser Spruch und doch wird oft weniger danach gehandelt, sondern die alten Wunden gepflegt.

Kein Mensch ist frei von alten Wunden. DIe Einen haben mehr und die Anderen haben weniger, doch haben tun wir sie alle. Wie mache ich das denn nun, damit ich mit den alten Wunden einem Neuanfang nicht im Wege stehe?

Alte Wunden sind immer Vergangenheit. Und Vergangenheit ist unveränderbar. Als Erstes müsste man dies annehmen. Dann gibt es natürlich verschiedene Möglichkeiten, wie man alte Wunden heilt. Egal wie gut sie verheilt sind, eine Narbe bleibt jedoch immer. Dies muss man sich einfach bewusst sein.

Das heißt, dass eine neue Situation alte Wunden aufreissen könnte und ohne das man miteinander spricht, versteht dann niemand die Reaktion, die wahrscheinlich sehr heftig ist, entstanden ist. Denn die jetzige Situation erinnert an vergangene Situationen. Und wie sie halt abgespeichert sind, so reagiert der Mensch dann. Im Grunde, nach altem Muster, es sei denn, das alte Muster wurde bearbeitet.

Deshalb ist es enorm wichtig, als Partner zu wissen, was denn so im Leben des Anderen passiert ist. Wo wurde er verarscht? Wer hat ihn belogen? Wo wurde er ausgenutzt? All dies ist wichtig, um dann die Reaktion zu verstehen.

Ich telefoniere einem Kollegen und er nimmt, ab und gibt sich, für mein Gefühl, sehr distanziert. Ich bleibe ruhig, mache etwas Konversation und nach ein paar Minuten frage ich, was denn los sei? Da kommt die Antwort, ich mag Blitz und Donner nicht! Ok, alte Wunden sind aufgerissen und ich kann nun seine Reaktion verstehen! So einfach ist das.

Deswegen sollte keiner alte Wunden ignorieren und vertuschen. Denn nur durch das offen legen ist ein Verständnis des Anderen möglich. Nur durch das Annehmen der eigenen Vergangenheit ist die Zukunft leicht.

So sind es doch auch die Narben, die uns wertvoll machen. Denn jede Narbe entspricht einer Erfahrung. Und Erfahrungen machen weise und reich!

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