Gestern haben wir im Aikido das Fallen lassen geübt. Dazu macht einer ein kleines Böcklein, man legt dann seinen Ellbogen auf den Rücken, hält sich mit der Hand am Kragen fest und lässt sich auf der anderen Seite zu Boden fallen, ohne loszulassen. Wichtig dabei ist, dass man mit der freien Hand abklatscht am Boden.
Dann wurde mir noch gezeigt wie ich es lernen kann. Das heißt nun, wenn ich eine Rolle mache, dass ich statt fertig zu rollen, abklatsche, sozusagen abbremse. Dabei dürfen meine Füße nicht aneinander kommen und mit der freien Hand eben auf den Boden abklatschen.
Irgendwie war er schon noch ein mulmiges Gefühl, sich einfach so fallen zu lassen und ich habe es auch nicht hingekriegt. Hab mir dann auch noch den Kopf gestossen, was weniger gut war. Und dann hat mir beim Training die Partnerin noch den Ellbogen an die Schläfe geschlagen. Aua, das tat weh! Das war zu viel! Ich hab abgebrochen und bin nach Hause gefahren.
Sich fallen lassen ich schon eine sehr grosse Herausforderung. Es kommt ja auch im Leben mal vor, dass man sich fallen lassen sollte, um weiter zu kommen. Und es gibt ja die wunderschöne Partnerübung, bei dem man sich zum anderen Menschen rückwärts hinstellt und sich In der Hoffnung, der Andere fängt einem auf, fallen lässt.
Wieviele Male im Leben denken wir, ich muss das schaffen! Ich muss da durch! Ich kann das! Und wir kämpfen und kämpfen, statt einfach mal zuzugeben, ich mag nicht mehr! Ich bin überfordert!
Sich fallen lassen erfordert sehr viel Vertrauen. Auch vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, wenn wir jetzt vom Fallen lassen im Aikido reden. Da braucht es Vertrauen in den Partner und Vertrauen in sich selber.
Wenn ich so überlege, dann gibt es bei mir nur wenige Momente, in denen ich mich fallen ließ. In denen ich nicht mehr weiter konnte. In denen ich am Ende war!
Heute musste ich mein Auto regelrecht ausgraben. Merlin verschwand gerade im Schnee, so tief liegt er bei mir! Der Pfadschlitten kam gerade und Merlin stand hinter ihm, als er zurück setzte. Mein Herz setzte gerade mal kurz für eine Sekunde aus! Dann schrie ich und rannte los und hob ihn auf! Ich verstaute ihn im Auto bis ich losfahren konnte.
Dann auf dem Weg merkte ich, dass die Räder durchdrehen. Also immer schön gleichmäßig Gas geben, ich schaffe den Hügel. Jetzt geht es abwärts. Doch nur kurz und der ganze Verkehr liegt brach. Ein Lastwagen ist mitten in der Strasse stehen geblieben. Kam den Stich nicht hoch. Viele Mensche halfen dann die Ketten anzulegen und der Lastwagen, ein riesen Ding, fuhr den ganzen Weg bis zur Kreuzung rückwärts. Ich hab dann einen Umweg nach Hause gefahren, zur Sicherheit, ohne Stich.
Das einzig gute am Schnee auf der Strasse ist, alle helfen einander, denn es geht allen gleich!
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