Sieben Uhr und wir sind beide wach! Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, doch die Aussicht vom Balkon aus ist spektakulär.
Wir liegen beide wieder im Bett, beide wach, beide zugedeckt! Da sagt meine Schwester, komm wir stehen auf und gehe noch einen Kaffee trinken und Gipfeli essen am Bahnhof.
Gesag, getan, wir stehen auf, ziehen uns an, packen alles ein und fahren los zum Bahnhof nach Montreux. Finden dort ein wunderschönes, kleines Cafe und trinken einen warmen Kaffee und essen einen mega grossen Gipfel, der sehr, sehr fein schmeckt! Dann geht jeder seiner Wege. Sie auf den Zug zum Flughafen, ich zum Auto.
Ich habe noch abgemacht einen Besuch zu tätigen und fahre also dahin. Da wir uns schon länger nicht mehr gesehen haben, gibt es viel zu erzählen. Ich werde zu Mittagessen eingeladen und gegen vierzehn Uhr fahre ich wieder los. Ich bin müde merke ich beim Fahren und esse ein Erdbeermarshmellow. Schon geht es besser.
Was nun? Ich habe noch abgemacht einen Geburtstagsbesuch zu machen, doch erst um siebzehn Uhr, was mache ich jetzt?
Der Tripadweiser zeigt mir an, dass in fünf, Kilometer. ein kleiner Zoo ist. Ok, fahre ich doch dahin. Auf dem Weg dahinfinde ich, nein, das lohnt sich kaum, für zwei Stunden. Ich fahre weiter.
Hm, ich könnte ja noch jemanden besuchen, tippe den Ort ins Navi ein, fahre los und nach zehn Minuten denke ich wieder, nein! Gerade kommt eine Tankstelle und ich kann tanken. Gut, dann wäre das mal erledigt.
Ich gebe dann mal den Weg ein, wo ich eben um siebzehn Uhr abgemacht habe. Ok, ich habe nur eine Stunde bis dahin und jetzt ist es drei Uhr. Oberhalb der Tankstelle sehe ich einen Wald und denke, super, denn ich muss mal. Und wirklich, es hat einen kleinen Parkplatz.
Wieder im Auto kommt mir der Blog in den Sinn. Gute Gelegenheit zu schreiben. Ich zücke das Handy und lege los. So sieht spontan bei mir aus!
Wann sagt man spontan? Spontan ist ein großes Wort geworden. Ich höre oft von Menschen, ich möchte mich nicht festlegen, ich möchte mich dann spontan entscheiden. Warum? Wenn man eine Einladung bekommt und sich nicht festlegen kann, sieht dass für mich immer so aus, als ob man abwartet, ob noch was besseres käme. Denn wenn eine Einladung kommt, kennt man doch den Menschen, oder? Weiss man doch ob es stimmig ist, oder?
Spontan ist auch ein Lieblingswort geworden. Sozusagen man ist in wer, man spontan ist. Ich finde es sehr schön, wenn man spontan sein kann, weil dann wird man ja auch auf Arbeit einfach mal einspringen oder halt eben einen Besuch machen, den man vorher nicht vorgesehen hatte.
Spontan etwas zu tun entsteht aus dem Augenblick. Wie fühle ich mich? Wie geht es mir? Ok, es ist alles so wie ich es möchte, dann kann ich spontan mich für das entscheiden.
Menschen mit psychlichen Problemen entscheiden natürlich auch oft sehr spontan, weil sie abwarten möchten, wie es ihnen geht und das ist nachvollziehbar.
Für mich ist es auch der Zeitgeist, der da entstanden ist, mit dem Wort spontan. Den wer würde sich schon festlegen auf ein halbes Jahr im voraus, auf einen Termin? Nein, dann lieber spontan entscheiden, wenn der Termin vor der Türe steht. Denn vielleicht habe ich ja jetzt gar keine Lust mehr dazu.
Oft höre ich auch von Menschen, ich möchte mich nicht einbinden lassen! Ich brauche meine Freiheit! Ich kann mich nur spontan entscheiden!
Ich finde, sich spontan zu entscheiden ist dann sinnvoll, wenn man alleine ist und wenn man auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Also nur für sich, gerade in dem Moment entscheidet. Dann hat spontan für mich Sinn.

Da ich ja schon sieben Uhr aufgestanden bin, entschliesse ich mich jetzt spontan, hier und jetzt, im Auto, die Augen zu schliessen und etwas zu ruhen. Hat einwenig den Anschein, wie wenn ich Fetien mache! Einfach anhalten und ein Nickerchen machen!
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