Erster Tag im Rekadorf Lenk. Es wird hier sehr viel angeboten für die Kinder. Minigolf steht jederzeit zu Verfügung, zwei Spielplätzen und den Juniorclub, bei dem jeden Tag etwas geboten wird. Also die Kinder können abgegeben werden.
Wir starten um elf Uhr mit dem Bus zu den Simmenwasserfällen. Schon kaum aus dem Bus gestiegen, sehen wir einen Zipfel davon. Nach zwei Minuten laufen stehen wir vor dem Wasserfall, der uns nur durch ein Flüsschen getrennt ist.

Ein schöner Anblick und die Luft um den Wasserfall vibriert. Da, der Weg geht weiter und führt ins Bachbett! Ich, wegen dem Zeh nur in Sandalen, frisch gewagt von Stein zu Stein über das Flüsschen gehüpft und die gewaltige Wassermasse ist nun ganz von der Nähe aus zu sehen.


Die Luft ist erfüllt vom Donnern des Wassers. Da wo er gegen den Felsen prallt, erhebt sich Gischt in die Luft. Immer wieder schön, Wasserfälle für mich sie zu besuchen. Kleine Wunder der Welt!
Es geht weiter mit dem Bus zur Talstation. Wir steigen in die Gondeln und werden himmelwärts geführt! Was eher braun und gelb erscheint am Boden wechselt bald zu von Schnee überzuckert. Wir kommen auf die Höhe von 2096 Meter über Meer, nach Metschstand.

Wir beginnen den Rundweg. Ach wie die Kinder Freude haben am Schnee! Die Enkelin formt einen riesen Ball und Trägt ihn den halben Weg mit, weil sie ihn nach Hause nehmen möchte! Wir reden ihr das denn aus! Der Schnee liegt reichlich herum.

Ich, immer noch in den Sandalen, wohlgemerkt! So treten wir die Reise zu Fuss an. Unser erstes Ziel, Zwischenstation im Restaurant, dass wir nach einer Stunde Weg erreichen! Und was für ein Weg, doch, meine Socken sind immer noch trocken! Überall, auf der Wiese stehen Schneemaschinen herum. Wir zählen mehr wie zwanzig.
Nach Ovi und Pommes geht es weiter. Vor dem Restaurant hat sich eine Gruppe Menschen aufgestellt mit Stativ und Kamera. Als ich Nachfrage wird meine Vermutung bestätigt. Adler und Bartgeiger gibt es in diesen Bergen!
Ungefähr nochmal eine Stunde Weg liegt vor uns. Ich merke so langsam, dass meine Kräfte zu Ende gehen, denn seit der Sache mit dem Zeh, war ich nur 2x im Training und sonst habe ich rein gar nichts getan! Meine Kondition also praktisch null und wir laufen jetzt schon mehr wie 1.5 Stunden auf steinigen, matschigen, eisigen, schnee bedeckten Wegen! Ich immer noch in den Sandalen, womit ich mir ab und zu einen etwas komischen Blick einfange, wenn wir überholt werden. Doch was sagt der Kluge? Urteile nie bevor du nicht alle Fakten kennst!

Doch Schritt für Schritt geht es dem Ziel entgegen. Zwischendurch mal wieder kurz abwärts oder geradeaus, doch einfach nur vorwärts, Schritt für Schritt. Meine Socken sind noch trocken, doch die Sandalen stehen vor Dreck und ich setze meine Füssen im vollem Bewusstsein, Schritt für Schritt. Immer darauf bedacht, weder zu rutschen, noch zu stürzen! Hier ist der Weg noch gut.

Ein Bänklein in Sicht, wunderbar! Ich mobilisiere meine Kräfte, gebe etwas Gas und plumse auf die Bank. Dohlen sind inzwischen hervor gekommen und fliegen im Schwarm über den Berg. Ein einsamer Rotmilan zieht seine Kreise und Flugzeugfanatiker lassen ihre Modelle fliegen.
Ach, ich kann nicht mehr! Schießt der Gedanke durch mein Hirn. Blödsinn! Wenn ich so denke ziehe ich mich ja nur runter! Nein, ich kann und will noch! Fast schleppe ich mich bis zur nächsten Bank. Meine Beine zittern! Erreicht! Pause!
Naja, was hat noch gefehlt? Regen, ja klar Regen! Wunderbar! Die Gondeln sind in Sichtweite, also, letzte Etappe in Angriff genommen. Unbeirrt gehen wir Schritt für Schritt dem Ziel, Gondeln, entgegen. Endlich geschafft und die Reise geht abwärts.

In der Talstation angekommen, stellen wir fest, noch eine Stunde bis der Bus kommt. Zwei Busstationen weiter ist ein Restaurant. Also, aufraffen, sich in Bewegung setzen, los geht es! Die Kinder wollen ein Eis und dafür laufen sie als ob nie was gewesen wäre. Eis geholt, Busstation gefunden und jetzt auf dem Bänklein sitzend, wartend. Warten auf den roten Bus der uns zurück ins Rekadorf bringt.
Kaum in der Wohnung angekommen wird gepackt, Badehose angezogen und ab ins Hallenbad. Ich kann nicht mehr! Nein, ich bleibe hier und koche. Es brennt an, mein geköche! Hab den falschen Schalter erwischt! Mann oh Mann! Es ist nicht leicht mit mir! Ich koche nochmals dasselbe, zum Glück ist nochmals alles da.
Ende gut, alles gut, was für ein wunderschöner Tag doch das heute war!
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