Endlich, endlich ist es soweit, ich gehe heute Kamelreiten und zwar in Olmerswil im Thurgau. Da kostet eine Stunde Kamelreiten Fr. 80. Und das leiste ich mir heute. Schon seit einem Jahr habe ich das im Kopf. Doch eben, alleine machen die es nicht, ich brauche ein Gspändli! Und meine Nachbarin hat sich entschieden mit zu kommen. Ich habe gerade angerufen und die Besitzerin meinte, ok, wir wagen es. Denn Kamele mögen den Regen gar nicht und fangen an zu bocken, wenn es ihnen nicht passt. Und man sitzt ja zwei Meter über der Erde! So, dann packe ich mal zusammen und wir nehmen den Weg dahin unter die Räder.

Über Nebenstraßen kommen wir zum Hof. Ein Dromedar liegt, mit Sattel, angebunden am Baum am Boden. Ein Zweites steht daneben ohne Satte, auch angebunden und noch ein Kamel steht da. Nun ich muss mich korrigieren, denn Kamel ist der Oberbegriff verschiedener Tiere wie Katze. Ein zweihöckeriges Tier ist ein Trampeltier. Dromedar sind die mit einem Höcker, Lamas und Alpaka fallen auch unter den Begriff Kamel!! So wurde ich belehrt.

Es gibt am Anfang noch eine kleine Einführung über das was uns erwartet und wir müssen unterschreiben, wegen der Versicherung, es ist unser eigenes Risiko! Ich gehe noch schnell aufs WC. Oha, wunderschön orientalisch gebaut!

Dann geht es los. Um es für die Tiere angenehm zu machen, steigen wir am stehenden Tier auf. Denn das Hinlegen und Aufstehen mit Gewicht, schlägt auf die Gelenke. Deshalb, dem Tier zu Liebe, steigen wir am Stehenden auf. Der Tierpfleger stellt den Fuss hin, so dass ich auf seinem Oberschenkel stehen kann und dann schwinge ich mich rauf! Geschafft!

Wie könnte es denn nur anders sein! Mein Trampeltier heisst Hemangi, was soviel wie die Goldene heisst! Sie ist aus dem Walterzoo und hatte als junges Trampeltier fast goldfarbene Haare. T Rex heisst das Dromedar, auf dem meine Kollegin reitet. Es braucht mehr oder weniger ein Jahr, um ein Kamel zu dressieren, damit es zum reiten zu gebrauchen ist.

Wir werden geführt und dürfen uns tragen lassen durch das schöne Thurgau. Ein Lastwagen, etwas eng die Strasse, kein Problem. Ein Traktor, kein Problem. Eine Kanalreinigung, er stellt den Motor aus und das vordere Dromedar, dass ja in der Ausbildung ist, scheut etwas. Unsere laufen durch wie wenn da nichts stünde! Gemächlich werden wir durch die Landschaft geschaukelt und mit Informationen gefüttert.

Trampeltiere sind so treu und anhänglich wie ein Hund und sehr verschmust. Sie haben schon auch ihren eigenen Kopf, doch eben, dazu ist die Ausbildung ja da. Die Zähne der Trampeltiere sind so stark, sie könnten dir einen Arm abbeissen. Auch schlagen sie mit allen vier Beinen aus, wenn etwas ihnen nicht passt. Geführt sollte man immer etwas Abstand halten, weil sie könnten auch mit dem Kopf schlagen. Hermangi ist schon zwanzig Jahre alt und äußerst zuverlässig. Genau so wie T Rex. Bei den Kamelen läuft immer das sicherste Tier am Schluss. Weil ein unsicheres würde dann im Galopp aufschließen, wenn es erschreckt.

Was für ein Erlebnis. Einfach nur toll. Beim absteigen bekomme ich wieder tatkräftige Hilfe und stehe dann wieder auf dem Boden. Ich merke das reiten in den Oberschenkeln. Es wirkt nach. Wir dürfen noch in den Shop, wo ich mir noch Ohrringe kaufe, schauen uns auf dem blitzblanken, super eingerichteten Hof um. Es gibt auch ein Jurte zum übernachten und noch ganz viele andere Tiere. Der Hof läuft unter Zoo.

Nun habe ich einen Trampeltier Ritt erlebt! Schon was Anderes als mit dem Pferd. Es ist viel mehr Masse unter einem. Wir dürfen dann noch eine Karotte geben. Ich spüre ganz viel Liebe zum Tier auf dem Hof. Denn sie haben auch Tiere, die vernachlässigt worden sind und deshalb bei ihnen landen, aufgenommen.

Ich empfehle den Hof wärmsten weiter! Er ist auch sehr für Kinder geeignet.

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