Erst mal wache ich auf als Mea wie immer jeden morgen um sieben bellt. Ich ziehe mir meine Augenbinde über, drehe mich wieder und schlafe weiter. So gegen halb zehn uhr stehe ich dann auf, lasse die Hunde raus und füttere sie. Danach bekommen die anderen Tiere ihr Futter und fange dann an etwas aufzuräumen, denn die. Besitzer kommen heute zurück.
Um elf Uhr bin ich dann bei mir zu Hause. Ich möchte unbedingt noch Velo fahren heute, doch wohin soll ich fahren? Ah ich habe schon lange versprochen im Altersheim einen Besuch zu machen, den könnte ich heute machen da ja die Hunde beim Partenkind sind und ich keine Ahnung habe, wie gross es dort ist. Ich rufe an frage nach, ob sie Zeit für einen Besuch haben, alles ok, ich werde das machen, sie erwarten mich.
Nun sitze ich auf meiner Akkupressur Matte und überlege mir, was ich denn jetzt als Erstes tun soll. Die Gurke im Wintergarten ist am Eingehen, der passt wohl der Ort nicht. Muss sie unbedingt versetzen. Dann habe ich noch vier Setzlinge zum setzen draußen und drinnen. Ah Klavier spielen sollte ich ja auch noch. Wo fange ich an?
Ich habe mich entschlossen erst mal etwas zu essen. Ein Salat und Trutenschnitzel. Danach mache ich noch eine Meditation, dann richte ich mich um los zu fahren. Eigentlich wollte ich ja erst auf 15 Uhr zu Besuch, doch etwas in mir drängt mich loszufahren.
Herrlich einfach wunderschön das Velo. Ich fühle mich sehr sicher auf ihm. Es vermittelt mir sehr viel Stabilität. Ich habe wirklich ein gutes Velo ausgesucht. Ich kann ja am Anfang meines Weges, immer die fünf Kilometer runter fahren und da ich noch Milch und Zitronen brauche, gehe ich noch in den Aldi.
Beim Aldi angekommen schaue ich mich nach einer Stange um, denn mir wurde gesagt, teure Velos sind schnell weg und deshalb habe ich auch eine ganz bestimmte Vorrichtung, um mein Velo zu sichern. Bei der einzigen Stange die ich sehe, steht schon ein Velo, der Mann der daneben steht frage ich, ob mein Velo noch Platz hat? Ja meint er, oh dann nehme ich meines gleich weg, weißt du, das hat sechs Tausend gekostet. Oh fast wie meins meine ich dann so. Naja ich hab keinen Motor! Wow, so viel Geld und keinen Motor? Ja weißt du, das ist Karbon und dann die ganz speziellen Federungen und das Gewicht, er hebt es hoch, nur gerade 14 Kilo! Weißt du ich fahr etwas Aggressiv Velo. Der Händler bei dem ich mein Velo immer kaufe, hat dies von Kalifornien importiert und wollte es im Schaufenster ausstellen, es gibt nur drei davon in der Schweiz! Er hat es dann mir verkauft, statt ins Schaufenster zu stellen. Ok, ich will mein Velo befestigen und er gibt mir dann den Ratschlag, wo ich es am besten befestigen soll. Ich mache das auch.
Ich gehe in den Aldi und kaufe Zitronen und Milch. Dort, kurz vor der Kasse, ist noch ein einsamer oranger Rosenstrauss, der darauf wartet gekauft zu werden. Ich nehme ihn und denke, der wird noch viel Freude machen.
Gerade als ich aus dem Aldi komme, will der Typ mit dem Velo los fahren und ich ruf ihm zu, gute Fahrt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem roten Totenkopf und seine blonden Haare sind zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Er dreht um kommt wieder auf mich zu und sagt dann aus heiterm Himmel, was für ein Jahrgang bist denn du? Ich erwidert, schon etwas alt. Doch noch keine 70, meint er dann? Nein, fast, ich werde 67. Naja die weissen Haare halt! Ja, mein Vater ist 70zig und hat noch kein weisses Haar, den schätzen alle jünger. Ok, naja ich fahr jetzt nach Uzwil. Was mit dem Velo? Ja klar, darum habe ich es ja!. Ok dann schönes Wochenende. Ja du auch. Und ich löse das Schloss und fahre los.
Ich kenne den Weg gut und finde das Altersheim sofort. Sie haben eben letztes Jahr vom Haus in diese Wohnung gezügelt. Eine Zweizimmer Wohnung mit Balkon. Ich finde sie hell und ansprechend. Da könnte ich, wenn es in meiner Wohnung nicht mehr geht, auch wohnen.Wir reden etwas hin und her und ich mache mich dann wieder auf den Weg.
Diesmal möchte ich bei der Thur zurück fahren. Deshalb fahre ich Richtung Sonnental. Ich erinnere mich dann an den Weg und komme beim Wasserfall vorbei.

Als ich wieder von der Brücke zurück fahre, sege ich einen Mann in einem roten Shirt am Ende des Stichs stehen. Er fährt ein Velo mit ganz kleinen Rädern und ohne Motor. Ich sehe ihn und denke, wow, ohne Motor den Stich hinauf gefahren! Und fahre weiter!
Nach eine Weile überholt er mich und ich denke noch. Wow fährt der schnell! Ich trampe in meinem Tempo weiter und nach einer Weile überholen ich ihn. Als ich auf gleicher Höhe bin sage ich so, ganz schön schnell mit dem kleinen Velo unterwegs. Ja, nicht jeder kann es fahren. Ich schicke ein Lächeln rüber und will gerade in die Pedale treten, als er fragt: kommen sie in der Thurau einen Kaffee trinken? Erwischt, habe ich richtig gehört! Was, man kann in der Thurau von hier aus Kaffee trinken? Ja, sagt er nur. Ich studiere natürlich keine Sekunde und ja, warum nicht. Ich komme gerne mit.
Und so halten wir in der Thurau an, gehen zusammen etwas trinken, ich werde eingeladen, wir haben ein gutes Gespräch und fahren dann weiter. Er kennt den Weg und beim Schützenhaus will er mir den Weg erklären und meint dann spontan, ich komme noch etwas mit. Und so fahren wir gemeinsam bis zum Coop, da fährt er dann wieder zurück zum Schützenhaus.
Ich trampe meine fünf Kilometer aufwärts, komme etwas ins schwitzen, doch bin guten Mutes. Daheim setze ich mir noch meine Setzlinge, esse was Feines und setze mich dann vor den TV.
Ein wunderschöner Tag, mit vielen Überraschungen ist es heute gewesen. Als ich den Mann fragte, warum er mich denn gefragt hat, meinte er nur, weil sie so freundlich lächelten! Ihr seht, lächeln bewirkt einfach viel. Geht lächelnd durch den Tag!
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