Oft in unserem Leben haben wir Ziele. Mal ein kurzfristiges oder auch eins, das uns fast unser ganzes Leben lang begleitet. Ich hatte so ein Ziel.

Meine Großmutter, ich nannte sie immer Nonna, hat viel geschrieben. Deshalb, als ich 18 Jahre alt war, setzte ich mir mein Ziel, ein Buch zu schreiben. Mal war das Ziel nahe, dann geriet es wieder in Vergessenheit.

Als ich dann im Spital die Nachtwachen anfing, bei denen ich oft am Bett eines sterbenden oder schwerkranken Patienten sass, um ihn zu überwachen, musste ich ja die ganze Nacht wach bleiben. Da begann ich zu schreiben. Mein erster Roman, Liebe, Mystik und ein Medaillon schrieb ich auf der Nachtwache.

Nun war das Buch geschrieben, korrigiert, so quasi fertig. Ich fing an Verlage anzu-schreiben. Absagen über Absagen. Sehr entmutigend. Dann ruft mich eine Freundin an, sie hätte da von einem neuen Verlag gehört, ich solle es doch dort versuchen. Und es klappte doch wirklich. Ich weiss noch als der Postbote das grosse Paket brachte mit meinen gedruckten Büchern. Nach all den vielen Jahren, denn es war 2005 hatte ich mein Ziel erreicht!

Doch was nun folgte hätte ich nie gedacht. Jahrelang war dieses Ziel in meinen Gedanken gewesen, ich hatte es nun erreicht und was geschah? Es bereitete sich eine grosse Leere in mir aus. Wie nun weiter, ohne Ziel? Was nun tun, ohne Ziel?

Ein Ziel spornt an! Ein Ziel gibt uns manchmal Flügel! Ein Ziel gibt dem eigenen Leben Inhalt. Doch jetzt, ganz ohne? Ja die Leere war echt spürbar und raubte mir etwas von meiner Lebenslust. Die Leere hielt an, ich hatte keine Ahnung mit was ich sie wieder füllen sollte. Mit der Zeit lernte ich mit der Leere zu leben. Bis jetzt, hatte ich nie wieder über Jahre ein Ziel. Immer nur noch kurzfristige Ziele.

Hattet ihr auch mal über Jahre ein Ziel? Und wie ging es denn euch danach, als ihr das Ziel erreicht habt?

Ziele zu haben tut uns gut. Denn sie schenken uns Mut. Ein Ziel zu haben lässt uns auch Zeit und Übung investieren. Denn wir möchten es ja gerne erreichen. Ziele begleiten uns täglich. Denn ein Ziel muss gar nichts Grosses sein. Im Moment habe ich das Ziel, Klavier spielen zu können. Die Einen meinen, es sei dafür etwas spät. Doch wann ist etwas zu spät?

Ich für meinen Teil finde Zielsetzungen gut. Es braucht einfach dazu auch die Flexibilität, was zu ändern, wenn es dann einfach nicht klappt!

Es gibt so viele schöne Ziele. Einen Urlaub zu planen und auf ihn zuzuleben, ist eines der schönen Ziele. Etwas mehr in die Natur gehen, ist doch auch ein erstrebenswertes Ziel.

Wie geht es uns denn ohne Ziele? Fühlen wir uns da verloren? Sind Ziele für uns sogenannte Wegweiser? Oder sind Ziele eher eine Stütze?

Ich fand, ein Ziel zu haben ist sehr motivierend. Ich hatte ja schon seit letztem Jahr das Ziel Bornholm. Und es erfüllt mich, dass ich nun in Bornholm war. Keine Leere in mir, nur Freude.

Je älter man wird, desto einfacher werden wahrscheinlich auch die Ziele. Mit einen Ziel strukturiert man sein Leben. Denn um es zu erreichen, muss man ja was tun dafür!

Ich möchte alle ermuntern sich Ziele zu setzen. Dann auf das Ziel zugehen und geniessen wenn es erreicht ist. Mein Lebensziel war halt das Buch schreiben. Deshalb danach auch die Leere. Denn jetzt sind es keine Lebensziele mehr. Jetzt sind es einfach Ziele, die ich mir ab und zu setze.

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