Wie viele Male im Leben ist man einfach unsicher? Oft tritt die Unsicherheit auf, sobald man Entscheidungen treffen sollte. Dann sobald etwas Neues in unser Leben kommt, kann es uns sehr verunsichern.

Das Gewohnte, das Alte gibt und Sicherheit, weil wir genau wissen wie es ist. Als ich dort oben auf dem Berg Stand und wusste, nun renne ich auf den Abgrund zu, war sehr viel Unsicherheit in mir drinnen. Mein Verstand sagte mir, der Gleitschirm wird mich tragen, doch mein Verstand sagt mir auch, da geht es steil hinunter! Um dann wirklich los zu rennen, voll auf den Abgrund zu, brauchte ich etwas Mut. Doch Mut entsteht nur, wenn man sich überwindet und vor allem wenn man sich der Gefahr bewusst ist.

Unsicherheiten gibt es natürlich vor allem zwischen zwei Menschen, denn keiner kennt den Andern so gut, dass er genau weiß, was der Andere denkt. Und wenn dann noch Gefühle im Spiel sind, wird es kompliziert.

Die Angst abgewiesen zu werden verhindert oft, dass wir authentisch sind und uns selber treu bleiben. Lieber Schweigen! Es kann vorkommen, dass zwei Menschen jahrelang gute Freunde sind, obwohl der Eine mehr möchte. Doch die Unsicherheit, was danach ist, fals er sich äußert, ist so groß, dass lieber geschwiegen wird und man es so läßt wie es ist.

Und Unsicherheit entsteht auch, wenn man etwas lernt. So wie jetzt bei mir im Aikido fühle ich mich sehr unsicher, weil ich die Abläufe sehr wenig beherrsche. Da kommt es auf so viele kleine Details an. Dann denke ich juhui, jetzt kann ich das, dann wird mir gesagt, die Hand müsste noch mehr so oder nur noch ein Schritt weniger oder oder oder! Eine Wissenschaft für sich.

Unsicherheit ist im Grunde genommen kein guter Ratgeber. Denn vor lauter Unsicherheit passieren dann Fehler.

Ich war heute mal wieder reiten und siehe da, beide Hunde kamen den ganzen Weg mit! Es war so still im Wald. Auf dem Weg lagen viele Äste und Tannenzweige, ein Baum oder mehrere sind umgestürtzt. Ja der Wind hat im Wald getobt. Heute jedoch war es angenehm ruhig. Doch da Stähli schon ein paar Tage stand, sprich kein Ausreiten hatte, bin ich nur im Schritt gegangen. Denn wenn er mal galoppiert ist, kann er sehr unruhig weiter laufen und ich muss ihn fest zurück halten. Das wollte ich heute vermeiden, deshalb nur im Schritt gegangen.

Am Anfang, als ich das Pferd noch neu war für mich, spürte ich doch auch ab und zu eine Unsicherheit, wie jetzt mit ihm umgehen. Denn er war echt wieder schwer zu beruhigen. Oft habe ich dann gesungen, das beruhigt die Pferde sehr. Jetzt, wo ich ihn etwas kenne weiss ich, hier loben, da schimpfen! Und vor allem muss ich Sicherheit ausstrahlen, wenn das Pferd unsicher ist. Oh da steht was am Wegrand, das war das Letzte Mal noch nicht da. Und sofort ist Stähli unsicher. Nur durch meine Sicherheit geht er dann an dem Neuen vorbei. Manchmal braucht es Überwindung für ihn, doch er geht.

Apropos singen für die Pferde! Wir haben beim Vereina Tunnel verladen und sind hinten im Wagen bei den Pferden gestanden. Wir waren unterwegs auf die Sommerweide ins Engadin. Und jeder weiss, im Tunnel gibt es Lärm, viel Lärm, den die Pferde nicht zuordnen können. Also standen wir da und sangen. Leider kam uns nur das Lied, alli mini entli, in den Sinn! So sagen wir 20 Minuten immer und immer wieder dieses Lied! Die Pferde verdrehten zwar die Augen, zuckten mit den Ohren vor und zurück, ( wer weiss, vielleicht sagen wir ja auch falsch) doch sie blieben relativ ruhig. Unsere Anwesenheit und unser Singen bezwang ihre Unsicherheit.

Wo ich oft noch unsicher bin ist, wenn ich eine Adresse suche. Zwar habe ich ja das Navi. Doch trotzdem verfahre ich mich doch noch ab und zu.

Unsicherheit entsteht auch im Umgang mit fremden Kulturen. Da kann ja eine Geste was ganz Anderes bedeuten, wie bei uns. Und vor allem, wenn man keine Ahnung von der Landesprache hat. Da ist man ja auf Gesten und Mimik angewiesen. Da kann es schon zu Unsicherheiten kommen…

Oft kann die Unsicherheit uns auch beschützen. Denn weil wir ja unsicher sind, lassen wir die Vorsicht walten. So z.B. wenn ich aus der Dusche raus steige. Das Wissen, in einer Dusche rutscht es sich leicht aus, bringt Unsicherheit in mein Denken. Also verlasse ich die Dusche immer ganz bewusst langsam. Die Unsicherheit mahnt mich zur Vorsicht und ich komme immer heil aus der Dusche. Nur so ein Beispiel!

Ich hab heute schon die ersten grünen Spitzen von Pflanzen gesehen, die sich durch den Boden stoßen. Es ist warm geworden…

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