Heute ist der erste Todestag meiner Mutter. Meine Schwester und ich saßen in der Nacht vorher an ihrem Bett und erzählten uns gemeinsam Anekdoten vom Leben meiner Mutter. Meine Mutter hatte sehr viel Humor und auch meine Schwester und ich haben echt ganz viel gelacht am Bett meiner sterbenden Mutter. Das klingt jetzt vielleicht etwas komisch, doch ist denn der Tod wirklich traurig? Ich bin davon überzeugt, dass meine Mutter uns zwei lenkte und das sie es so wollte wie es eben war. Denn meine Mutter bleibt in meiner Erinnerung immer die Dame die sie mal war. Der Mensch mit sehr viel Humor!
Man sagt um den Todestag herum sind die Seelen nochmals da. Ich werde nachher noch in die Iddaburg gehen und für meine Mutter eine Kerze anzünden. Menschen die mit Liebe verbunden sind, bleiben auch im Tod verbunden. So denke ich. Und alle Menschen mit denen ich in Liebe verbunden bin, werde ich beim nach Hause gehen wieder treffen. Dies ist mein fester Glaube.
Denn was ist der Tod denn Anderes, als das einfach das Zimmer gewechselt wird. Keiner der stirbt möchte, dass die Zurückgeblieben lange trauern. Das Leben für uns, die wir noch hier auf der Erde sind, geht weiter. Und die größte Freude kann man zu früh Verstorbenen machen, indem man selber wieder glücklich wird!
Ich bin das beste Beispiel dafür! Denn ich habe mein Leben wieder in den Griff genommen. Klar gibt es immer mal wieder eine Trautigkeit, die überfällt mich ohne Vorwahrnung! Doch ich lasse sie auch zu, denn wenn sie kommt, hat sie eine Berechtigung da zu sein. Eine Betechtigung gelebt zu werden. Und dieser Berechtigung gebe ich nach. Eben, ich lasse es zu!
Ich rede noch oft mit meinen Eltern. So als stünden sie vor mir. Und wenn ich ganz bei mir bin und lausche, kriege ich auch in meinem Innern eine Antwort, sollte ich eine Frage stellen.
Auch unsere lieben Tiere, die uns im Leben begleiten. Auch sie freuen sich, wenn das Leben für uns weiter geht. Als Mona starb, sah ich sie im Geiste davon galoppieren. Den Arsch verwerfen, pure Lebensfreude ausdrückend galoppierte sie dahin und war ganz schnell von vielen anderen Pferden umgeben die mit ihr dahin galoppierten.Ein wunderschönes Bild, dass mir den Abschied erleichterte. Meine Traurigkeit blieb, doch im Herzen war es heller geworden. Sie hatte gewählt! Noch am Vortage war sie auf der Weide, hatte sich gewälzt im Gras und sprang herum. Und am anderen Morgen dann Kolik.
Der Lauf der Zeit, niemand kann es aufhalten. Niemand ist gefeilt davor. Wir alle werden jedes Jahr älter. Jeder Mensch auf dieser Welt. Manchmal denke ich, die jungen Menschen, die einfach Ältere aus der Arbeitswelt eliminieren sind sich in keinster Weise bewusst, auch sie werden eines Tages alt werden und auch sie werden dann rausgeworfen. Es ist sehr schade, dass unsere Kultur dem Alter keinen Wert mehr gibt! Es wird alles getan um jünger auszusehen!
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