So, die Kanufahrt vom Freitag haben wir auf den Samstag verlegt. Oh jeee, was für ein Abendteuer das wahr!

Als Erstes ist das Wetter super. Sehr viele Wolken am Himmel und es weht ein Lüftchen. Also nichts mit der Hitze wie angekündigt. Wir fahren bei mir los. Kaum sind wir etwas gefahren, nicht weit, sehe ich, kein Benzin! Doch habe ich denn Geld dabei? Umdrehen, wieder heim fahren, Tasche holen. Nun geht es los. Auf der Autobahn überholt mich der Kollege und ich denke, ok, wir waren ja schon mal da, vielleicht kennt er es noch. Doch dann fährt er in St.Gallen Winkeln raus und fährt Richtung Herisau. Er hat Merlin bei sich, denn der ist von sich aus zu ihm ins Auto gestiegen. Also fahre ich auch ab! Ich rufe ihn an und sage ihm, wir fahren 20 Minuten Umweg! (Noch kein Gedanke, dass er zum falschen Wald fährt!) Nein, nein wir sind 10.58. Das habe verstanden doch er hat 10.38 gesagt. Und als er dann in Waldstatt abbiegt merke ich, er fährt zu einem andern Wald! Ich rufe nochmals an und wir fahren nun über Stein, Teufen nach Wald, wo wir dann die Hunde lassen.

Heute läuft einiges schief! Ich warte, schaue auf mein Handy, denke oh jee, jetzt ist er schon gefahren, fahre auch los und merke dann, nein ist er nicht!. Ok wieder anrufen, umkehren, zu ihm fahren und dann hinter ihm her, denn er ist spitze um gute Orte zu finden.

Gleich bei Rheineck über die Grenze und nach dem Zoll gleich links Parkplatz. Ich drehe mein Auto und warte, da klopft es an meine Scheibe! Ich zucke zusammen…was machst du denn?…ich warte… wir müssen doch noch schauen wo wir sind! Klar, voll vergessen! Ich steige aus, sage ja heute ist der Wurm drin. Zwei Brücken nacheinander und dann kommt der Hafen. Gut, also mit dem anderen Auto weiter nach Diepoldsau zum alten Rhein. Doch den finden wir auch nicht! Fahren zwei Mal falsch. Endlich, endlich sind wir an der Einwässerungstelle bei den Drei Brücken in Diepoldsau!

Ausladen, aufpumpen,Hunger. Ist ja auch schon fast zwei Uhr. Wir essen noch Landjäger mit Brot. Ok nun los! Die eine Kammer hat keine Luft mehr! Könnte ja das Ventil sein. Wir pumpen nochmals auf und steigen ein. Nach einer Weile merken wir, die Luft geht raus! Was machen wir nun? Weiter fahren oder umkehren? Wir entscheiden uns für die Weiterfahrt. Wenn wir gewusst hätten was noch kommt hätten wir glaube ich umgedreht.

Der alte Rhein fliesst gemächlich durch das Industriezentrum und wir kommen mässig vorwärts. Wir4 hören die Autos fahren und sehen viele Graphits auf dem Beton aufgemalt. Vorher waren noch einige Gummiboote mit auf dem alten Rhein, doch auf einmal sind wir voll alleine. Die Luft wird weniger und weniger! Wasser dringt ein sobald ich mich bewege und mein Arsch sitzt nun im Wasser und das Kanu hängt hinten runter.

Mein Kollege schlägt vor an Land zu gehen und auf zu blasen. Ok machen wir. Er ist sehr Gentlemen und übernimmt das. Ok es sieht wieder gut aus, wir fahren weiter. Sind nun schon gute zwei Stunden unterwegs und die Uferböschung ist immer gleich! Fast langweilig. Ich lehne mich etwas nach rechts, das ja links wieder keine Luft mehr drinnen ist. Wir halten noch einmal und blasen auf. Besser gesagt mein Kollege bläst auf. Weiter geht es.

So, wir kommen nun zu dem Teil von dem wir die super schönen Fotos gesehen haben. Es steht da, Achtung Holzstücke im Fluss! Und nun ändert sich die Uferböschung. Wunderschöne Bäume ragen ins Wasser und beleben das Ufer. Das Wasser wird weniger und ohne Luft sind wir auch tiefer im Wasser. Wir bleiben stecken! Durch das aussteigen dringt natürlich wieder Wasser ins Kanu! Ich steige aus und mache etwas Wasser laufen! Denn ohne Luft ist das Kanu automatisch tiefer im Wasser! Die seichten Stellen sind vorbei, ich steige wieder ein.

WALZENHAUSEN IM BLICK

Nun schaut er wie weit es denn noch ist, denn es ist inzwischen sechs Uhr geworden! Noch gute 4 Kilometer. Bei einem Tempo von 5 noch eine Stunde! Ich sitze im Wasser bis über den Po, so viel ist reingelaufen. Noch eine Stunde! Nein, Wasser ablassen und nochmals aufblasen. er übernimmt es wieder. Wir schauen auch noch wie weit es denn zu Fuss sein könnte. Hm eine gute Weile, nein besser mit dem Kanu. Leider stellen wir nun fest, der Boden hat auch noch ein Loch! Wahrscheinlich weil wir so einen Tiefgang hatten und immer mal wieder Steine streiften. Also auch noch aufblasen. Das kann ja heiter werden, denn seit ca 3 Kilometer sind wir nur am paddeln. Keine Strömung mehr und es sind immer noch gute 2 Kilometer.

Die Gegend hat sich komplett geändert. Wir sind vollkommen alleine. Sie entschädigt uns voll und ganz für die Strapazen! Fischreiher fliegen auf, Enten schwimmen vorbei und die Überwucherung des Ufers ist wunderschön. Man könnte meinen man sei im Amazonas, denn im Schilf gibt es immer wieder kleine Öffnungen. Leider mit so wenig Luft müssen wir weiter, obwohl die Verlockung gross ist! Nichts hört man als ab und zu ein Vogel der singt oder das Plätschern der Paddel wenn sie das Wasser durchpflügen.

Ich sehe die Brücke! Ich sehe echt die Brücke! Wir sind gleich da! Endlich, es ist sieben Uhr vierundvierzig und wir paddeln in den kleinen Hafen ein. Jupiii, angekommen! Nass, müde, glücklich sind wir nach über fünf Stunden paddeln, ohne Pausen endlich angekommen!

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