Und schon ist es Sonntag geworden, Zeit zur Rückkehr. In dieser Nacht habe ich sehr gut geschlafen und hatte sogar noch einen Traum. Wir frühstücken wie gestern auch draußen auf der Terrasse und wie gestern kommr auch die Freiburgerherde wieder vorbei. Ich zähle neunundzwanzig Stuten und neunundzwanzig Fohlen plus noch fünf andere Pferde. Eine gewaltige Herde wenn sie so daher kommt. Die Pferdeleiber glänzen in der Sonne und die Fohlen laufen dicht bei den Müttern. Sie strömen in Richtung Stall, bleiben dort eine Weile und kommen dann wieder zurück auf die Weide. Ich denke mir sie werden gefüttert.
Unser Chauffeur hat verschlafen und deshalb schlage ich vor, doch noch zu meinem Pferd zu fahren. Ich hab lange überlegt ob es mir was bringt oder ob es dem Pferd was bringt? Ihr geht es hervorragend und was will ich mehr? Gestern Abend war ich zu müde und wusste nicht ob ich die auffkommenden Emotionen aushalten werde, wenn ich Kahina sehe. Da nun der Chauffeur zu spät ist und wir noch Zeit haben, bis er auch gefrühstückt hat, fahre ich mit meiner Begleitung zu Kahina. Das Auto wird mir anvertraut und ich fahre mit dem fremden Auto.
Erstmals suchen wir die Pferde, denn sie sind nicht mehr da wo sie am Freitag waren. Ok, spazieren wir doch einfach etwas weiter nach hinten. Und wirklich! Da steht die Herde im saftigen Gras und frisst. Alle zusammen. Ich rufe Kahina, sie spitzt die Ohren und hebt den Kopf und schaut mich an. Ich laufe zwei Schritte in die Wiese, ihr entgegen. Nun kommt sie geradewegs auf mich zugelaufen, wie eine Königin. Dieses mal ist es anders, sie bleibt bei mir und lässt sich überall berühren und als ich dann von ihr weglaufe kommt sie mit. Sie begleitet mich ein Stück des Weges und geht dann wieder in die Wiese. Ich laufe weiter und schaue zurück und sie schaut mir nach. Jetzt weiss ich, dass ich geschätzt werde und das es für Kahina wichtig ist, dass ich ab und zu komme. Ich sag ihr das auch. Sie hört mir mit gespitzten Ohren zu, als ich fertig bin fängt sie ruhig an zu Fressen. Ich habe bewusst das Handy im Hotel gelassen, damit ich mich voll und ganz auf mein Pferd einlassen kann. Der Wunsch kommt jetzt auf, ich möchte hier draussen übernachten!
Wieder zurück im Hotel packen wir unsere Sachen und fahren los. Unser Ziel ist Chatillion und la chene de bosse. Ich frage nach wie es denn unserem Chauffeur so geht, er ist ja auch sieben Jahre älter wie ich, denn er macht auf mich einen etwas müden Eindruck. Es waren ja bis jetzt auch sehr viele Erlebnisse die zu verarbeiten sind. Er meint, dass sei froh sei, wenn er nicht fahren müsste und würde sich gerne nach hinten setzen. OK dann fahre ich halt los Ich stelle das Navi ein und wir fahren. Etwa nach 10 Minuten habe ich ein komisches Gefühl und nehme das Nami nochmals zu mir. Ich schaue nach ob ich über Tripadviser navigieren könnte. Hm das geht nicht. OK ich fahre noch mal eine Weile und dann halte ich noch mal an. Nun gehe ich auf chene de Bosse, sofort findet der Routenplaner den Weg. Nun bin ich beruhigt und wir fahren weiter zum Ziel.
Der Baum steht alleine auf der Wiese, mit ziemlich viel Abstand zu anderen Bäumen und ist eingezäumt und überall steht, nicht berühren.

Diesmal spüre ich wenig von diesem Baum und ich denke mir es war wohl das letzte Mal, dass ich hier war. Den Hunden geht es prächtig im hohen Gras und sie freuen sich sehr. Denn so im Gras liegen erfrischt.

Und weiter geht die Reise. Wir fahren nach Delemont, am Eingang zum Silky Zoo vorbei, von dort dann nach Öhnsingen und da auf die Autobahn. Ich fahre den ganzen Weg bis nach Hause. In Zürich bei Urdorf etwas stockender Verkehr, auf der Gegenfahrbahn Stau!
Zu Hause angekommen trinken wir schnell einen Kaffee alle zusammen, dann fahren die Anderen weiter und ich gehe in meinen Topfgarten hinunter, flücke mir vom Kopfsalat ein paar Blätter, etwas Maggikraut dazu, eine Frühlingszwiebel und Sauerampferblätter. So wird der Salat fein. Noch eine Frühlingszwiebel in zwei Eier schnetzeln und fertig ist mein Essen.
So viele Eindrücke in den letzten paar Tagen und es war wunder wunderschön.

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