Missbrauch ein Wort über das sehr wenig diskutiert wird. Und doch habe ich in meinem Umfeld mehrere Frauen die sexuellen Missbrauch durch Männer oder einen Mann erlebt haben. Deshalb möchte ich hier auch mal erst nur vom sexuellen Missbrauch reden.

Als ich in der Klinik war habe ich mir geschworen jetzt decke ich alles auf. Eine einmalige Gelegenheit meinen. Rucksack zu leeren bekomme ich nicht noch einmal und wenn ich schon in Therapie gehe, dann ist es ja enorm wichtig, das ich mich frage: was kann ich selber dazu beitragen um wieder heil zu werden! Die Frage, was kann ich selber tun ist eh für jeden Menschen eine ganz wichtige Frage. Den so oft können wir uns heilen nur durch umdenken!

Ich habe in der Klink mehrer Menschen kennen gelernt die ihre Verantwortung für sich selber an der Kliniktüre abgegeben habe. So jetzt bin ich mal da, macht! Ungefähr in diesem Sinne. Und ich erlebe es auch sehr oft, wenn jemand krank ist, das er die Verantwortung an die Ärzte abgibt. Es ist doch so was von enorm wichtig, die Verantwortung für sich selber zu übernehmen und beizutragen nach vollen Kräften, dass ich wieder heil werde! Denn im Grunde genommen, mit etwas Hilfe, ganz klar, doch heilen können wir uns nur selber. Niemand anderer wird das für uns erledigen! So denke ich! Sagt mir gerne wie ihr das sieht!

Meine Psychologin sagte mir mal in einer Sitzung, sollten Bilder auftauchen die sehr penetrant immer wieder kommen, könne sie mir zeigen wie man sie weg packt. Nun es kam dann ein solches Bild in Form einer schwarzen Tür. Doch als ich dann meiner Psychologin fragte, wie ich dieses Bild versorgen könnte, meinte sie, ich soll es einfach mir weit weg vorstellen. Doch sie denkt es ist wichtig und ev. mag ich ich dann eines Tages dahinter schauen.

Es ist echt wie ein Wunder was unser Geist alles kann. Wenn wir etwas dramatisches erleben, versenkt er diese Erfahrung in die Tiefen unserer Seele und im Bewusstsein vergessen wir es. Wie gut ein Geist dies tun kann ist von Mensch zu Mensch verschieden. Man spricht da von Resilienz. Jeder Mensch hat eine andere Resilienz. Und deshalb können zwei Menschen dasselbe erleben und jeder geht anderst aus dem Erlebten heraus. Für den einen ist es ein starkes Trauma und für den anderen nur ein Erlebnis.

Was ich in der Klinik auf jeden Fall gelernt habe ist, hinzuschauen und zulassen und selber aktiv werden. Denn egal was passiert ist, es ist und bleibt immer mein Leben das niemand sonst leben kann.

Ereignisse die nun durch den Geist versenkt worden sind, können unsere Gegenwart beeinflussen. Das kann sich subtil oder auch gewaltig zeigen. Wenn wir nun dieses Ereignis wieder ins Bewusstsein holen, dann kann unser Gehirn und unser Geist es einordnen und die Gegenwart ist frei!

Das Ereignis bekommt gewissermaßen einen Zeitstempel. Dadurch, dass es einen Zeitstempel bekommt kann unser Gehirn und unser Geist es einordnen und das Trauma ist sehr stark abgeschwächt und hat keinen Einfluss mehr auf die Gegenwart.

Nun zurück zur schwarzen Türe. Eines Tages sagte ich dann ich wolle sie öffnen. Was ich dann zu sehen bekam raubte mir fast das Bewusstsein! So starke Gefühle kamen hoch! Sie töteten mich fast! Meine Psychologin rüttelte mich am Arm und redete auf mich ein damit ich wieder ins hier und jetzt zurück komme. Die Sitzung fand am Morgen statt und ich war dann nicht mehr zu gebrauchen. Ich lebte wie in Watte gepackt, mein Herz tat weh und die Bilder des Raumes, den die schwarze Türe mir offenbarte liessen mir keine Ruhe. Unaufhörlich drängten sie sich in meinen Kopf und ich sah es wieder und wieder!

Ich hatte schon gewusst, dass in meiner Kindheit mal was passiert ist. Doch was genau, das habe ich nie zugelassen, dass ich es sehe. Auch wenn ich ab und zu den Gedanken daran hatte. Ich dachte dann immer, es geht mir ja gut! Weg mit den Gedanken.

Nach dem Essen hatten wir Gruppensitzung. Ich raffte mich auf, vor allem auch weil diese Sitzung meine Psychologin leitete. Und da schilderte ich ihr was mit mir geschieht. Sie handelte sofort. Ich bekam Temesta. Den Rest des Tages verschlief ich fast bis auf den Spaziergang mit Lilith. Denn sie forderte mich dazu auf! Unglaubliche Lilith! Es wurde Freitag. Die Sitzung war ja Donnerstag.

Ich bekam nun eine höllen Wut auf den Menschen der mir das als Kind angetan hatte. Ging in den Wald und schlug mit einem Stecken auf den Boden los und schrie dazu. Ausser mir vor Wut schlug ich auf den Boden ein und stellte mir vor es sei er! Danach wurde ich ruhiger. Ich setzte mich auf die Bank, holte meine geistigen Helfer und sagte mir, nein so NICHT! Ich gebe diesen Typen auf keinen Fall mehr Macht über mich und mein Leben. NEIN!!!

Ich überlegte mir was ich nun tun könnte. Sitzungen hatte ich keine mehr bis Montag. Ich muss die Szene umschreiben! Der Gedanke kam irgendwie aus dem Nichts und festigte sich dann. Ja ich muss die Szene umschreiben. Es heisst ja immer der Geist oder das Gehirn kann keinen Unterschied machen ob wir es denken oder erleben. Das ist meine Chance! Ich muss einfach offen bleiben und es mit sehr viel Gefühl umschreiben. Denn auf die Gefühle kommt es ja am Meisten an. Das was wir gefühlt haben lässt das Trauma entstehen.

Ich muss sie so schreiben, dass es mir danach gut geht! Ich muss meinen Geist und meine Seele davon überzeugen, das ist so nie geschehen! Ok, ich mache mich ans Werk. Klar das die schwarze Türe als erstes goldfarben wird, hihi!

In der Meditation nun gestalte ich die Szene um, solange bis sie für mich stimmt. Als erstes kamen Fenster und helles Licht in den Raum. Die kleine Sonya und die grosse waren da. Ich musste ja dem Kind in mir Sicherheit vermitteln. Dann holte ich mein Krafttier. Meiner Fantasie ist keine Grenzen gesetzt! Als die Szene dann neu da steht und ich ein gutes Gefühl mit dem Ablauf bekomme, hole ich diesen neuen Ablauf der Szene immer und immer wieder ins Bewusstsein. Ich lasse das Andere gar nicht mehr zu! Den ganzen Freitag, Samstag und Sonntag immer und immer wieder! Ich denke ich durchlaufe die neue Szene ca 100x. Und jedesmal wenn ich sie so durchlaufe bleibt ein gutes Gefühl zurück und an diesem Gefühl halte ich mich fest. Und jedesmal wird die Szene kraftvoller und der Ablauf festigt sich!

FRIEDEN

Am Montag hatte ich wieder eine Sitzung und erzählte ihr was ich gemacht hatte. Denn am Donnerstag nach der Sitzung hatte sie mir noch gesagt: “ Es kann sein das wir dieses Ereignis nicht klären können und sie noch ihr ganzes Leben daran arbeiten müssen!“ Dieser Satz war dann die Motivation die Sache selber in die Hand zu nehmen. Es ist vorbei, es ist Vergangenheit, nein genug ist genug.

Also ich habe es geschafft und ihr alle da draussen könnt es auch. Das Aufarbeiten eines Traumas bringt Frieden ins Herz und in den Geist. Habt den Mut und geht es an. Holt euch Hilfe, denn Hilfe holen und Hilfe annehmen ist für mich eine Stärke! Und überlegt euch ganz intensiv, wie kann ich mir selber helfen.

Und redet darüber mit jemandem dem ihr vertraut…

Und klar bin ich für jeden da der von mir Zeit für ein Gespräch möchte…

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