Jetzt, da ich pensioniert bin, bin ich zu 90% meiner Zeit alleine mit mir. Vorher, als ich noch auf Arbeit ging hatte ich da ja Menschen. Nun, mit der neuen finanziellen Situation, die mir kaum mehr was erlaubt bin ich halt einfach daheim. Ich muss betonen, ich bin nicht einsam, sonder nur alleine.
Was macht den das alleine sein so aus? Seit wir Corona haben sind mehr Menschen alleine. Auf sich selber zurück geworfen, mit sich selber alleine sein. Ich hab ja noch meine Tiere, die mir viel bedeuten und auch viel abverlangen. Ich muss jetzt jeden Morgen früh raus (ca. 8 Uhr!) damit Merlin Gassi gehen kann. Danach kann ich mich wieder hinlegen wenn ich mag. Ein Tag nach dem anderen reiht sich aneinander ohne Termine!
Verpflichtungen sind gar keine mehr in Sicht. alles darf nichts muss! Es ist ein Traum und ich kann mir jedoch auch vorstellen, mit einer kleinen Wohnung, keinen Tieren oder Pflanzen könnte diese viele Zeit auch ein Alptraum werden. Ich wurde ausgenmuster, werde nicht mehr gebraucht höhre ich oft von Pensionierten. Doch ich finde ich bekomme was ich verdient habe. Ich habe so viele Jahre gearbeitet, im Spital und mit Menschen mit Behinderung und fühlte mich da sehr gebraucht. Doch auch jetzt, dadurch das ich viele Kontakte habe fühle ich mich immer noch sehr gebraucht. Oma sein zu dürfen ist ein Privileg!
Meine Familie ist gross und zum grossen Glück haben wir alle guten Kontakt untereinander. Dann gibt es FB. Insta, Whatsapp und messenger…so viele Kanäle um Kontakt mit da draussen aufzunehmen. Doch will ich überhaupt noch Kontakt nach draussen?
Wenn ich im Wald bin mit meinen Fellnasen dann fühle ich mich eins mit dem Wald. Ich habe das Gefühl ich gehöre dazu…Ich fühle mich daheim im Wald. Bernie, mein Nachbar sagte mir mal, „zieh doch in die Waldhütte, würde zu dir passen! “ Hihi Lustige Vorstellung…Ja ich mag es einfach zu leben, doch ein bisschen Komfort muss schon sein. Ich für meinen Teil habe das nur Kachelofenheizung und nur Plumsclo gesehen. Das war einmal.

Zu meinem ganz grossen Glück habe ich eine super grosse und schöne Wohnung. Da kann ich immer mal wieder was putzen oder umstellen. Der Schlager: „und dann zieh ich meine Bluejeans an und werd tanzen gehn. Keiner hindert mich daran….“ Zeigt auf das alleine sein viel Freiheit bedeutet. Keine Kompromisse den ganzen Tag. Machen und tun was einem gerade in den Sinn kommt. Das ist einer der sicher besten Punkte des alleine seins. Dann, alleine im Wald lassen sich die Gedanken verlangsamen. Ich werde so dankbar für das jetzt. Denn das Jetzt ist und bleibst ja das Wichtigste im Leben.
Alleine sein heisst auch kochen was man mag und wie man es mag. So im Grunde kann man alleine mit sich die Gefühle gut ordnen. Denn keiner bringt sie durcheinander. So kann ich es auch verstehen, wenn man gar keine Lust mehr hat auf Partnerschaft oder Gesellschaft. Denn das bringt ja nur alles wieder durcheinander. Ich merke auch bei mir selber, je mehr und länger ich alleine bin umso mehr geniesse ich es und umso mehr möchte ich es so lassen.
Damit man eben sich auf keinen Fall einsam fühlt , sondern eben nur alleine ist, braucht es gute soziale Kontakte. Und diese sollten schon früh im Leben aufgebaut werden. Um Freunde zu haben muss man auch Freund mit sich sein. ich weiss das habe ich eh schon mal geschrieben, doch ich finde es ist sehr viel Wahrheit dahinter. Denn im alleine sein sich verstecken weil man Angst hat vor dem Gefühlschaos das neue Menschen bringen, dann finde ich das sehr schade. Das alleine sein geniessen und doch offen sein für das was Leben bringt! Das finde ich eine sehr gute Variante des alleine seins.
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