Die Zeit heilt alle Wunden heisst es immer so schön. Nun die Zeit ist vergangen und hat viele Veränderungen herbei geführt. Claudia hat sich entschieden mit Harry zusammen zu ziehen und lädt darum alle ihre Freunde zu einem Abschiedsessen ein. Es sind alle gekommen. Stefanie mit Wolfgang, Regula mit Frederik und Herrn Ridolfi, Monika mit Thomas, Jürg, Georg, Esther mit Martin, Bianca, Peter, Karin und Horst. In der fröhlichen Runde wird getrunken und gelacht. Claudia schlägt an ihr Glas und sagt:

„Meine lieben Freunde, viel ist passiert und viel hat sich verändert. Ich möchte nun jeden von euch bitten, einwenig über seine Veränderung zu berichten. Denn im Moment ist die Veränderung wohl so das Wichtigste in meinem Umfeld wenn ich es so sagen darf. Damit ihr noch etwas Zeit zum nachdenken habt fange ich an.“ Allgemeine Zustimmung erhebt sich. Sie schaut Harry an er nickt ihr zu.

„Wie ihr ja alle mitbekommen habt, sind die Pferde und mein Mann weg“ allgemeines Gelächter „dann der Unfall, die Unsicherheit der Arbeit und jetzt Harry.“ Alle klatschen! „Ruhe bitte, ich dachte mir, mit meinen 53 Jahren“

„Du sieht’s viel jünger aus!“ Ruft jemand dazwischen. „Noch einmal, bitte.“ Sie wartet einen Augenblick. „Ich dachte wirklich mein Liebesleben ist vorbei. Nun habe ich jemanden gefunden, der mich auf Händen trägt. Der sich für mich und mein Leben interessiert. Wenn ich an die letzten zwei Jahre zurück denke, dann hat sich alles nun in Wohlgefallen aufgelöst. Zwar wurde ich vom Leben gezwungen alles zu verändern doch ich hatte die Wahl. Entweder ich sträubte mich gegen diese Veränderungen oder ich schickte mich darein.Ich brauchte eine Weile um alles zu akzeptieren, einzusehen, es hat auch etwas Gutes dabei.“

„Nur etwas?“ lässt sich Harry hören. Sie schaut ihn verliebt an und antwortet: „ja es hat etwas Gutes dabei, nämlich für mich die Erkenntnis, man soll den Tag nie vor dem Abend loben. Denn es können immer wieder Wunder passieren! Prost!“ Alle stossen an.

„Ich möchte als nächstes Reden.“ Regula ist aufgestanden. „Schon so lange hatte mein Mann eine andere Frau und ein anderes Kind nebst der Ehe. Ich duldete und duldete. Doch je mehr ich es duldete, desto geringschätziger behandelte mich mein Mann.“ War das noch die Regula, die Scheue Regula von früher? „Auch bei mir ist es ähnlich verlaufen wie bei Claudia, das Leben griff ein. Ich klappte zusammen und durfte zu meinem grössten Glück eine Weile in der Psychiatrie Zeit verbringen. Dort schickte mir das Schicksal den netten lieben Herrn da drüben.“ Alle Köpfe wenden sich Herrn Ridolfi zu, er erhebt sein Glas und prostet Regula zu. „Wir lernten uns in der Psychiatrie kennen und schätzen, hatten sehr gute Gespräche und das allerbeste, er lud mich ein, bei ihm zu wohnen.“ Sie nimmt einen Schluck. „Heute bin ich sehr unsicher ob hinter der ganzen Sache ein ausgeklügelter Plan stand. Denn ich lernte seinen Sohn, Frederik kennen. Was ihr wohl alle sicher verstehen werdet sein musste, da ich ja bei ihm wohnte, deshalb meine Anspielung“ einzelne lachen los. Frederik ruft dazwischen: „So wie ich Dad kenne, was er ganz sicher ein Plan. Doch ich bin ihm dankbar dafür.“ „Was ich sagen wollte. Die beiden Herren haben mir geholfen mich von Karl zu lösen, mein eigenes Leben zu akzeptieren und zu verändern. Heute bin ich geschieden, habe eine eigene Praxis und lebe mit Frederik zusammen. Wenn man so Summa sumarum nun die Veränderungen in meinem Leben anschaut, dann bin ich so etwas von froh, dass ich gesteuert wurde und etwas in Fluss kam. Ich wäre sicherlich immer noch im Haus mit Karl “ beendet sie ihre Rede. Alle klatschen!

Karin steht auf! „Ich habe, dank Esther“ die Angesprochene will abwehren „Nein, lass mich reden. Wie viele Telefongespräche haben wir über Alex geführt? Wie viele Stunden hast du mir immer und immer wieder über dieses Thema zugehört? Unzählige oder?“ Sie wehrt mit den Händen ab. „Alex war mein Freund über Jahre hinweg. Sein einziger Fehler war, er hatte zu Hause eine Frau“ so wie sie es erzählt ist es einfach zum lachen. „Esther hat mich immer wieder aufgefordert mein Leben zu ändern. Bei mir ist kein Schicksalsschlag gekommen der es mir einfach unmöglich machte die Richtung zu ändern. Ich entschloss mich alleine dazu. Da man auf Erden immer die Helfer bekommt, die nötig sind um eine Sache durchzustehen bekam ich als erstes Esther, dann noch so ein paar die ich nun unerwähnt lassen möchte“ „Wir wollen alles wissen!“ lässt sich nun Harry vergnügt hören. Er amüsiert sich hervorragend. „Ist so wie es ist, ich hatte einfach ein paar Helfer und was habe ich gefunden?“ Sie schaut in die Runde. „Könnt ihr es erraten?“„Eine neue Wohnung?“    „Nein einen neuen Job!“    „Dich selbst?“ Alle rufen irgend etwas durcheinander, als die kräftige Stimme von Horst alle übertönt. „Sie hat mich gefunden!“ Sofort schnellen alle Köpfe zu ihm hin. „Wir haben uns im Internet gefunden“ ergänzt er noch. „Karin?“ fragend schauen nun alle sie an. „Ja ich habe mich freiwillig dazu entschieden eine richtige Beziehung mit allem drum und dran einzugehen. Und zwar mit Horst, das stimmt. Wir sind letzte Woche zusammen gezogen!“ Zwischenrufe, fröhlich und ausgelassen geht es einher! „Ich wollte nur sagen, eine Veränderung macht immer Angst, im ersten Moment doch wenn man sein Glas mal etwas leert, damit ja was neues kommen kann, ihr werdet überrascht sein, was da so alles passieren kann.“ „Wie geht es übrigens Alex? Sorry wenn ich frage.“ Esther schaut Karin an. „Alex hatte einen Herzinfarkt, bei ihm hat das Leben hart zugeschlagen. Er hat ihn überlebt und ist gesundheitlich wieder auf den Beinen. Seine Frau, hat nach unserer Trennung von mir erfahren und ihn aus dem Haus geworfen. Nun ist er ein Angestellter wie alle anderen und da er sich sehr gegen sein Schicksal wehrt, tut es ihm auch weh!“ „Lassen wir Alex dort wo er jetzt ist“ zärtlich umarmt Horst seine Geliebte. „Wer will jetzt?“

„Ich“ Stefanie steht auf. „Esther und ich haben uns im Spital kennen gelernt und durch Esther kenne ich Claudia. Danke für die Einladung.“ Claudia nickt ihr lächelnd zu. „Mein Leben wurde bestimmt durch die Arbeit die ich mir im Laufe der Zeit aufgehalst hatte. Mein Mann und ich haben eine Firma aus dem Boden gestampft und als ich mich dann von Fritz trennte, hatte ich doppelte Arbeit. Die Kinder und die Firma. Ich wurde vom Leben belehrt wenn man sich für etwas entscheidet dann hilft einem das Leben auch. Ich musste mich entscheiden die Firma zu verkaufen, erst dann zeigte sich ein Käufer. Ich hätte mir kaum erträumen lassen dass wir so gut verkaufen könnten. Nun hat sich mein Leben komplett verändert. Durch die neue Arbeitsstelle habe ich auf einmal Freizeit. Da durch das sich mein Ex verändert hat habe ich noch mehr Freizeit, da die Kinder regelmässig beim ihm sind. Deshalb nutze ich nun diese freien Momente und bin mit vollem Herzen mit Wolfgang zusammen. Mein Verstand hat mir immer und immer wieder gesagt, eine neue Beziehung nein danke. Nun hat mich mein Herz überstimmt und ich bereue keine Minute.“ Sie geht auf Wolfgang zu und umarmt ihn glücklich. „Wie es scheint haben wir heute nur Gewinner unter uns“ meint nun Claudia. „Wer will noch?“

Esther steht auf. „Ich möchte mich Stefanie anschliessen und sagen ich habe mich für die Veränderung entschieden. Doch einen Teil hat dann das Leben dazu beigetragen. Wir“ sie zeigt auf Martin „haben uns entschieden eine andere Form der Ehe zu leben. Und wenn ich so sagen darf, es funktioniert besstens.“ „Darf man fragen was ihr verändert habt“ Georg schaut Esther erwartungsvoll an. „Wir sind schon zwanzig Jahre verheiratet und Martin musste ins Ausland zum arbeiten. So gab uns das Leben Gelegenheit unsere Beziehung aus der Distanz zu sehen. Wir merkten schnell, dass die Distanz uns wieder vereinte. Deshalb haben wir uns getrennt. Ich meine räumlich getrennt. Martin wohnt in einer eigenen Wohnung im gleichen Haus mit mir und den Kindern. Er hat zwei Abende für sich und ich habe zwei Abende für mich. Jeder hat ein Wochenende im Monat frei. Wir leben ansonsten zusammen, einfach hat jeder sein Reich.“ „Das klingt gut“ Georg ist begeistert. „Wenn es für euch so stimmt, dann finde ich das Klasse“ sagt Stefanie. „Für mich ist es auch zu früh, mit Wolfgang zusammen zu ziehen. Wir geniessen die Zeit zusammen und doch hat jeder ein eigenes Leben.“ „Vielleicht eine Zukunftsversion“ lässt sich Jürg vernehmen. „Ich denke“ meint Claudia „jeder muss für sich heraus finden, wie er eine Beziehung halten will. Was die Aussenstehenden dazu meinen, unrelevant. Keiner sieht so in eine Beziehung hinein wie die Beiden die sie führen.“ Sie erntet Zustimmung.

„Will noch jemand?“ Jürg schaut Monika an und sie nickt. „Ich werde noch einwenig plaudern“ meint Jürg. „Ich bin immer noch solo, trotz der hübschen Frauen hier! Harry du hast mir Claudia weggeschnappt!“ „Ohhhh!“ einige klatschen andere lachen. „Nein im ernst du hast da eine ganz tolle Frau abbekommen“ „Das kannst du laut sagen!“ meint Harry bestimmt. „Claudia, da wir so auseinander gebracht worden sind bin ich untröstlich“ er lächelt sie ganz verführerisch an. „Scheint ich habe das was verpasst“ mischt sich Harry ein. „Nein Harry leider“ er macht eine kunstvolle Pause und fährt dann weiter. „Ich habe vor längerer Zeit ja zur Veränderung in meinem Leben gesagt. Ich habe mir gesagt, ich übernehme die Verantwortung für mein Leben und lasse den Reichtum jetzt fliessen. Und wie es scheint habe ich das ganz toll hinbekommen.“ Sein Blick streift Monika und sie senkt den Kopf, Claudia ist die einzige die es mitbekommen hat und lässt ihren Blick zwischen den Beiden hin und her schweifen. –ja- denkt sie –da ist definitv etwas. Hat Monika?- sie unterlässt es den Gedanken zu Ende zu denken und hört Jürg zu. „Veränderung, über das Reden wir alle heute Abend und morgen, was wird morgen sein. Ich denke jeder Tag verändert uns einwenig mehr. In welche Richtung es geht, können wir grösstenteils wohl selbst mitbestimmen. Lasst uns nun auf die Gastgeberin anstossen.“ Alle heben das Glas und prosten Claudia zu.

„Einen Moment, da liegt ein Irrtum vor“ Harry schüttelt den Kopf „Doch, es ist ein Irrtum, ja ich habe euch eingeladen, doch alles was ihr heute Abend esst und trinkt hat Harry offeriert.“ Juhurufe und Geklatsche. „Ist noch jemand der etwas los werden will?“ Claudia schaut in die Runde. Für einen Moment ist Stille. Georg ist sich am überlegen was er denn sagen könnte. Wenn er den anderen zuhört, dann hat er verloren. Er wurde gezwungen etwas zu verändern. Was hat es ihm gebracht? Einen guten Job und sonst ist er immer noch alleine! Nein besser er schweigt. „Wie es scheint sind die Beichten fertig.“

„Ich möchte noch etwas sagen.“ Herr Ridolfi erhebt sich. „Ich möchte meiner lieben Regula meinen Dank aussprechen, sie erzählt immer wie sehr ich ihr geholfen habe, doch alles hat zwei Seiten, meine Liebe. Was glauben sie wie sie mir geholfen haben? Ich der wegen einem Selbstmordversuch eingeliefert worden bin! Sie haben mein Haus belebt, sie haben mir wieder Mut gemacht, sie sind mein Engel. Erheben wir unser Glas auf all die unerkannten Engel auf Erden.“ „Prost“ rufen alle.

„So, noch jemand?“ Allgemeines Kopfschütteln. „Gut dann habe ich noch etwas“ Claudia räuspert sich „Also Harry und ich“

„Ihr heiratet!“ ruft jemand. Alle lachen.

„Nein, ich denke wenn man es drei Mal versucht hat sollte man es lassen!“ Sie lächelt ihn an. „Doch wer weiss?“ Kurze Pasue indem sie ihren Harry anschaut. „Nein ich möchte euch nur sagen, das wir den Abend verlegen.“

„Verlegen?“

„Ja ich habe vergessen euch zu sagen, dass Harry, mein geliebter Freund, uns alle eingeladen hat auf einen Alpenrundflug mit anschliessendem Casino Besuch.“

„Was?“

„Wo?“

„Wie?“

„Ruhe, hallo bitte Ruhe!“ sie klopft mit der Gabel an ein Glas. „Habe ich euere Aufmerksamkeit bitte lasst mich zu ende reden.“ Sie wartet bis Stille eingekehrt ist.

„Harry ist es etwas unangenehm, doch dort im Korb sind verschiedene Couverts. Ich möchte, dass jeder eines holt und aufmacht.“ Es raschelt und man hört vereinzelte Ausrufe von denen die es schon geöffnet haben.

„In den Couverts sind die Chips zum Spielen. Es tut mir so leid, aber Harry ist ein sehr reicher Mann er hat uns seinen Privatjet zu Verfügung gestellt.“ Alle reden durcheinander, die Freude ist spürbar! Schliesslich sind alle im Jet versorgt und es kann los gehen. Keiner wird diesen Abend je in seinem Leben mehr vergessen. Claudia hat sich so viele Sorgen wegen dem Geld gemacht und nun wird es ihr zu Füssen gelegt. Harry ist so glücklich über seine geliebte Frau, er erfüllt ihr jeden Wunsch. Ja wenn man zu zweit glücklich ist, dann ist es wirklich doppeltes Glück!

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