Heute morgen bin ich aufgewacht mit null Energie…Wären da nicht meine zwei Fellnasen…wer weiss…vielleicht würde ich immer noch im Bett liegen. Ein Tief zu haben ist keine Schande. Heute ist der dritte Tag nach dem kleinen Unfall. Mir tut alles erdenkliche weh. Muskeln, Knie, Schultern! Ich rapple mich auf und geh schon um sechs Uhr früh das erste Mal raus mit Merlin. Kaum die Decke wieder über den Kopf gezogen klingelt es an der Haustüre. Der Nachbar hat den Garagenschlüssel irgendwie verlegt und muss arbeiten gehen. Ok, ich gebe ihm meinen und wieder ab unter die Decke. Um halb zehn zweites aufrappeln… mit dem Auto an den Waldrand und ich bin bereit für den Spaziergang. Doch die Fellnasen finden es zu nass! Nach fünf Minuten laufen setzt sich Lilith mitten auf den Weg. Ich bin schon 20 Meter weiter, doch ich verstehe was sie meint und ok, kehren wir um und fahren wieder heim. Daheim schreibt mich ein Unbekannter im Facebook an. Er möchte eine Freundschaft mit mir und ich frage ihn denn, woher er mich kennt. Naja es stellt sich heraus, er kennt mich gar nicht ist jedoch ein guter Freund einer Bekannten von mir. Wir floskeln noch etwas hin und her, er gibt mir liebevoll gemeinte Tips wegen meinem Tief.
Ich finde, egal…hab keine Verpflichtung ausser die Fellnasen…warum also nicht einfach mal das Tief zulassen statt es künstlich zu vertreiben?… Ich hole mir etwas Salat und esse was. Hm jetzt geht es etwas besser. Ich räume in der Stube etwas auf, bekomme ja am Abend noch Besuch. Spieleabend, wir spielen oft zu viert brandy Dog. Ich liebe dieses Spiel und das Adrealin kocht manchmal hoch. Wenn man die Karten in der Hand hält zum fertig machen und ein gegenüber mischt rein und schwups, alles geht den Bach runter! Hihi….so viele Male passiert das bei diesem Spiel. Wir spielen schon mehr wie fünf Jahre zusammen. Waren auch mal ein paar Tage in Dresden zusammen. So ein Zusammenhalt find ich echt toll und die Spieleabende sind immer begleitet mit herzlichem Lachen. Hier das Spielbrett das ich gemacht habe. Man sieht es ihm an, es wurde schon oft damit gespielt. Leider entsprechen doe runden schwarzen Kreise weniger den Vorschriften des Spieles, doch wir spielen ja zum Spass und nehmen es weniger ernst. Deshalb passt es so wie es ist.

Ich setz mich noch vor den Tv und schaue Monk, derweil der Roboter in der Stube saugt. Oh, diese Erfindung ist der Hammer! ich würde den Roboter nie mehr hergeben. Es ist einfach so was von praktisch. Die Hunde sind heute ganz viel am schlafen. Denke sie merken meine Stimmung. Meine Glieder tun mir weh wie wenn ich Fieber hätte. Der Schock des Unfalls ist das sicher. so am dritten Tag ist es am Heftigsten. Mein Knie hat schon alle Farben von dunkelblau bis gelb angenommen! Trage einen Rock damit die Wunde an der frischen Luft sein kann.
Früher hab ich oft mal einen ganzen Tag nur das Pjyama getragen. Ein sogenannter Pjyama Tag…smile. Ich finde, wenn ich das Tief einfach annehme und loslasse, es einfach lebe so wie es sich mir anbietet, dann geht es von alleine vorbei. Oft entspringt ein Tief auch einer Veränderung die auf uns zu kommt. Hab gerade das Ende vom Buch, „der da-zwischen Ort“ hochgeladen. Da geht es ja viel um Veränderung und wenn man halt keine Entscheidung trifft, dann greift das Leben ein mit sogenannten Schicksalsschlägen. Erst im nach hinein kann man dann aus dem Schicksalsschlag Bilanz ziehen und ich finde, egal was mir bis jetzt schon alles passiert ist, es hat auch immer einen positiven Aspekt. Wenn ich so im Tief sitze dann ziehe ich mich auch gerne zurück. Das heute Abend nun Besuch kommt, hm…denke mir genau zur richtigen Zeit. Denn ein Tief zulassen heisst auch für mich, rechtzeitig Gegensteuer zu geben, damit man die dunklen Stufen des Abgrundes wieder hinauf gehen kann und das Licht begrüssen darf. Schatten und Licht, Beides muss sein!
Da mein Tinitus, den ich noch vom Vespaunfall habe, wo ich von einem unaufmerksamen Autofahrer angefahren worden bin, sehr stark ist, deutet dies auf eine innere Spannung hin. Auch bei mir sind mega Veränderungen am Werk. So quasi mein ganzes Leben wird umgekrempelt. Und obwohl ich ein sehr sehr positiv eingestellter Mensch bin, mache ich mir…und ich weiss umsonst…doch Gedanken über das Jetzt und das was kommt. Und doch tief im Innersten weiss ich, es wird für mich gesorgt, es kommt gut. Doch wir Menschen sind oft sehr starke Zweifler. Wenn das Glück dann kommt und das Leben bereichert, dann denken wir oft darüber nach wieso. Also ich habe das schon öfters erlebt, dass zu grosser Glück kaum ausgehalten wurde. Diese vielen positiven Gefühle leben zu dürfen, manchmal echt grad etwas schwierig. Und doch finde ich jeder Mensch hat das Glück verdient. Also loss, auf gehts und das Glück wird kommen. Für jeden von euch.

Das Leben wird vorwärts gelebt, doch rückwärts verstanden…Also einfach nur einen Schritt vor den anderen setzten und Aufmerksam schauen, wo geht eine Türe oder ein Fenster auf!…Ich freue mich auf das was noch kommt!
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